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11.12.2021 | 13:58 | Windkraftausbau 

Aufbruchsstimmung in Windenergiebranche durch Pläne neuer Regierungen

Rostock - Die Pläne der neuen Regierungen in Schwerin und Berlin sorgen beim im Nordosten beheimateten Windenergie-Netzwerk für Aufbruchsstimmung.

Windkraftbranche
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Vor Bundes- und Landtagswahl übte das Windenergie-Netzwerk in Mecklenburg-Vorpommern noch deutliche Kritik an Problemen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mittlerweile herrscht Aufbruchsstimmung. (c) proplanta
«Der Gabentisch unterm Weihnachtsbaum ist jetzt reich gedeckt», sagte der Vorsitzende Andree Iffländer der Deutschen Presse-Agentur.

Alles, was sich die Branche erhofft habe, liege vor. Allerdings müssten die von den Koalitionären vereinbarten Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien noch in Gesetze gegossen werden.

Die Windenergiebranche werde auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder wachsen, sagte Iffländer. «Die Stimmung hat sich sehr verbessert.» Allerdings konkurriere man um Fachkräfte und Kapital. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien werde international vorangetrieben.

«In der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts laufen wir alle in einen Engpass.» In der Vergangenheit habe Deutschland zu einer Zeit, als es hätte vorangehen können, zwischenzeitlich den Ausbau der Offshore-Windenergie zurückgefahren. «Wir werden uns eines Tages mächtig darüber ärgern.»

Iffländer lobte etwa den von der Berliner Koalition aus SPD, Grüne und FDP vorgesehenen Ausbau der Offshore-Windenergie auf 70 Gigawatt bis 2045. Das sei «eine hervorragende Zahl». Gut sei, dass der Koalitionsvertrag auch Konflikten beim Ausbau der Windkraft Rechnung trage und Lösungsansätze aufzeige, etwa beim Thema Artenschutz oder der Akzeptanz bei Anwohnern. Zudem begrüßte er die angestrebte Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.

Dass der Koalitionsvertrag auf Bundesebene mitunter konkreter werde als die Vereinbarung von SPD und Linkspartei in Schwerin liege in der Natur der Sache: Das Land sei vor allem für die Bereitstellung der Flächen zuständig, während maßgebliche Gesetze vom Bund kämen.

Mit Blick auf den Schweriner Koalitionsvertrag verwies Iffländer auf das Ziel, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus Erneuerbaren Quellen zu decken.

«Das heißt also, Mecklenburg-Vorpommern will 2035 klimaneutral sein.» Dieses Ziel solle damit immerhin zehn Jahr früher erreicht werden als im Klimaschutzgesetz des Bundes vorgesehen.

Der Schweriner Koalitionsvertrag mache - anders als die Vereinbarungen aus Berlin - keine konkreten Angaben zur Fläche für Windkraft an Land. Der Ampel-Koalitionsvertrag sieht vor, dass zwei Prozent der Landesflächen ausgewiesen werden sollen.

Mecklenburg-Vorpommern liege bisher deutlich darunter. «Ich glaube, dass die Landesregierung das geschickt formuliert hat, in dem sie eben sich nicht da festgenagelt hat.» Die Umsetzung ergebe sich aus der angestrebten Klimaneutralität bis 2035.
dpa/mv
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