Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.08.2012 | 13:34 | Offshore-Windparks 

Windstrom kann zur Grundlastdeckung beitragen

Schwerin / Berlin - Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschef Erwin Sellering (SPD) hat die Ankündigung der Bundesregierung, schnell Rechtssicherheit für Investitionen in Windparks auf See zu schaffen, begrüßt und zugleich den raschen Ausbau der Stromnetze angemahnt.

Windenergie
(c) proplanta
«Der Wind auf See ist stetig, so dass Offshore-Anlagen zur Deckung der Grundlast beitragen können. Dieser Windstrom muss aber zu den Großabnehmern im Süden und Westen. Und deshalb brauchen wir die Stromautobahnen», sagte Sellering am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Für die in der Ostsee geplanten Windparks sei vor allem die Osttrasse über Thüringen bis nach Bayern von großer Bedeutung. Er warnte davor, aus Länderegoismus den Bau zu verzögern.

«Im Süden will man nicht, dass der Norden bei der Stromproduktion so große Schritte macht», beklagte der SPD-Politiker. Am Donnerstag trifft Sellering mit Bundesumweltminister Peter Altmeier (CDU) zu Gesprächen zusammen.

Dabei wolle er auch darauf dringen, dass bei der Netzplanung reale Daten zugrunde gelegt werden und nicht «Mondzahlen», die manche Länder gemeldet hätten, ohne dass sie schon die erforderlichen Windeignungsgebiete ausgewiesen hätten.

Nach Überzeugung Sellerings kann Norddeutschland maßgeblich zum Gelingen der Energiewende hin zu erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind beitragen.

«Wir brauchen große Mengen Strom. Die können Windkraftwerke auf See liefern. Für die Ostsee sind 5.000 Megawatt Leistung realistisch», sagt er. Allerdings wurde mit dem Windpark Baltic I erst ein Projekt verwirklicht. Weitere sind genehmigt, doch zögern die Investoren mit dem Baustart.

Sellering äußerte die Hoffnung, dass mit der Zusicherung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), die Risikoverteilung zu klären und auch einen «Offshore-Netzentwicklungsplan» aufzustellen, der Stillstand beendet wird.

Kritisch äußerte sich der SPD-Politiker zur Lastenverteilung bei den Netzentgelten. «Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern die höchsten Netzentgelte, weil wir den höchsten Anteil an erneuerbaren Energien einspeisen. Das ist kontraproduktiv», monierte er.

Zudem forderte Sellering einen fairen Interessenausgleich zwischen privaten Stromkunden und der Großindustrie. Die Unternehmen müssten zwar wettbewerbsfähig bleiben, könnten aber durchaus einen höheren finanziellen Beitrag zur Energiewende leisten.

«Wir dürfen keine einseitige Belastung der Privatkunden zulassen», sagte Sellering. (dpa/mv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Regenerative Energien liefern über die Hälfte des Strombedarfs

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Fast 75 Prozent des Stromverbrauchs in Nord und Ost durch Erneuerbare abgedeckt

 Milliardenschwere Ausbaupläne für Stromautobahnen vorgestellt

 Kooperationsvertrag zwischen Vodafone und RWE geschlossen

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet