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20.02.2023 | 05:33 | In-vitro-Fleisch 

Erste Steaks aus dem Labor

Zürich / Newcastle - Erstmals ist es gelungen, ein Rindersteak im Labor herzustellen. Das teilte das Schweizer Startup Mirai Foods am Dienstag vergangener Woche (14.2.) mit.

Gezüchtetes Fleisch?
(c) proplanta
Der Durchbruch sei aufgrund einer neuen Technologie möglich geworden. Sie sorge für eine effiziente Kultivierung von Gewebe, wodurch herkömmliches Fleisch nachgeahmt werden könne, heißt es aus der Schweiz.

Auf ihre sogenannte „Fibrationstechnologie“ hat Mirai Foods gleich drei Patente angemeldet. Unstrukturiertes Brät hatte sich bereits in Bioreaktoren nachbilden lassen. Aber ein Filetsteak sei die „ultimative Herausforderung“, betonte der Mirai Foods-Geschäftsführer und Mitgründer Christoph Mayr. Denn es bestehe aus verschiedenen Zelltypen, die eine komplexe Fleischstruktur ergeben würden. „Dieser Strukturierungsprozess ist technologisch anspruchsvoll und macht die Herstellung von Steaks extrem schwierig“, erklärte Mayr.

Das erste kultivierte Rinderfiletsteak stammt aus dem vom Unternehmen selbst entwickelten Bioreaktor, welchen sie „The Rocket“ getauft haben. Lange und voll ausgereifte Muskelfasern werden darin herangezüchtet, dann durch Enzyme verbunden und mit ebenfalls gezüchtetem Fettgewebe kombiniert. laut Unternehmen alles ohne Gentechnik.

Fünf Tage dauere es, bis das Filetstück fertig sei, aus dem dann Steaks in fast jeder Dicke geschnitten werden könnten. Anfang Februar hatte bereits das englische Unternehmen 3D Bio-Tissues (3DBT) verkündet, ihm sei das weltweit erste Schweinefilet aus kultivierten Zellen geglückt.

Das Filet besteht nach Angaben des Herstellers ausschließlich aus Schweinezellen und habe die gleiche Größe und Form wie ein traditionelles Stück Schweinefleisch. Es soll auch geschmacklich nicht vom Original zu unterscheiden sein, wie das Managementteam nach einer Verkostung bekanntgab.

Auch hier liegt eine patentierte firmeneigene Technologie zugrunde. Allgemein verbinden viele mit Laborfleisch die Hoffnung, gleichzeitig einen Betrag zu Klima-, Tier- und Umweltschutz leisten zu können. „Mit unserer Technologie kann man ein echtes Steak zubereiten und essen - und weiß, dass dafür kein Tier sterben musste und das Klima nicht geschädigt wird“, so der wissenschaftliche Leiter von Mirai Foods, Suman Das.
AgE
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