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16.05.2014 | 14:27 | Klimaforschung 

Folgen von Extremwetterlagen für Land- und Forstwirtschaft

Berlin - Extreme Wetterlagen wie Hitze, Dürre, Sturm, Überschwemmungen, Hagel oder Frost können der deutschen Land- und Forstwirtschaft erheblichen Schaden zufügen.

Extremwetter
(c) proplanta
Während die langfristigen und globalen Auswirkungen des Klimawandels intensiv erforscht werden, gibt es für die regional stark variierenden Extremwetterlagen infolge des Klimawandels bislang kaum belastbare Forschungsergebnisse.

Um hierüber fundierte Informationen zu erhalten, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Forschungsprojekt „Agrarrelevante Extremwetterlagen und Möglichkeiten von Risikomanagementsystemen“ angestoßen.

Es wird als Verbundprojekt von den Ressortforschungsinstituten des BMEL, dem Thünen-Institut und dem Julius Kühn-Institut, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie verschiedenen externen Forschungseinheiten bearbeitet.

In einem Workshop am Thünen-Institut in Braunschweig wurden in dieser Woche erste Ergebnisse vorgestellt und mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung diskutiert:
 
  • Nach ersten Auswertungen der derzeit vorliegenden Klimaprojektionen durch den Deutschen Wetterdienst nehmen Hitzetage in der Vegetationsperiode zukünftig zu. Diese Tendenz war bereits in den letzten 50 Jahren zu beobachten, führte Frau Dr. Cathleen Frühauf vom DWD aus. Dies geht einher mit einer Zunahme der Trockenheitsphasen. Kein eindeutiger Trend ist dagegen bei Starkregenereignissen zu erkennen.

 

  • Die Relevanz von Extremereignissen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich und muss zudem kulturartenspezifisch differenziert werden, so Dr. Holger Lilienthal vom Julius-Kühn-Institut. Eine vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz und Julius Kühn-Institut durchgeführte Expertenbefragung lieferte hierzu wichtige Informationen. Die Experten gehen davon aus, dass Hagel, Spätfröste, Trockenheit und Staunässe für die Betriebe mit Gemüse-, Obst-, Wein- und Hopfenanbau die größten Herausforderungen darstellen.

 

  • Gegenüber der Landwirtschaft und dem Sonderkulturanbau sind für die Forstwirtschaft und den Wald in erster Linie Sturm, extreme Hitze und extreme Trockenheit relevant, erläuterte Prof. Dr. Andreas Bolte vom Thünen-Institut.

 

Auf Grundlage dieser und weiterer Ergebnisse werden im Projektverlauf die Auswirkungen der Extremwetterlagen abgeschätzt und für wichtige Extremereignisse jeweils die Möglichkeiten des Risikomanagements untersucht. Dazu waren Diskussionsbeiträge im Rahmen der Tagung eine wertvolle Hilfe, schloss Dr. Horst Gömann vom Thünen-Institut die Tagung. Die Vorlage des Endberichtes ist für Frühjahr 2015 vorgesehen.

Die Vorträge der Tagung sowie weitere Informationen zum Forschungsprojekt sind unter www.agrarrelevante-extremwetterlagen.de zusammengestellt (bmel)
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