«Die Auseinandersetzung um die genveränderten Pflanzen ist etwas, was uns sehr leicht entkoppeln kann von der weltweiten Entwicklung», sagte Merkel am Mittwoch in Berlin.
In Deutschland gebe es kein Hungerproblem. «Das darf uns aber nicht davon abhalten, den Blick auch über den Tellerrand zu richten.» Der Anbau genveränderter Pflanzen wird als Lösung im Kampf gegen Hunger gesehen. In Deutschland gilt wegen Bedenken ein Anbaustopp für Genmais MON810 des US-Konzerns Monsanto.
Die Kanzlerin begrüßte die Entscheidung des Europäischen Patentamts, nach der umstrittene europäische Patente auf die Züchtung von Brokkoli und Tomaten wohl keinen Bestand haben. Damit werde «ein klarer Trennstrich gezogen», sagte Merkel. «Ich hoffe, damit kann in der Praxis was angefangen werden.» Das Patentamt befand, dass Patente «auf im Wesentlichen biologische Züchtungsverfahren» nicht zulässig sind. Über die Einzelfälle muss noch entschieden werden.
Merkel warnte auch vor einem übermäßigen Anbau von
Energiepflanzen wie Mais. «Wir können das jetzt nicht ins Unermessliche wachsen lassen. Die Differenz zwischen dem Wirtschaften in der klassischen Landwirtschaft und für Öko-Energien dürfe nicht Größenordnungen betragen. «Das ist nicht verantwortbar.» Die Kanzlerin sprach beim Festakt zum 125-jährigen Jubiläum der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft. (dpa)