Die schwarz-gelbe Koalitionsmehrheit stimmte am Donnerstag im
Bundestag gegen einen Antrag der Grünen, die den sofortigen Ausstieg aus dem Projekt gefordert hatten. Im Rahmen von ITER soll im südfranzösischen Cadarache der weltweit erste Fusionsreaktor entstehen, mit dem die Forscher durch die Verschmelzung von Wasserstoffatomen Energie gewinnen wollen.
Der CDU-Abgeordnete Stefan Kaufmann sagte, es sei zu früh, den Stab über das Projekt zu brechen. Trotz hoher Kosten und ungelöster technischer Fragen biete die Kernfusion «immense Chancen zur Sicherung unserer Energieversorgung».
Sylvia Kotting-Uhl von den Grünen kritisierte hingegen, die Kernfusion könne erst in 50 Jahren Energie liefern, verschlinge bis dahin aber immense Finanzmittel. Ursprünglich waren für ITER rund fünf Milliarden Euro veranschlagt worden, doch einem aktuellen EU-Bericht zufolge werden sich die Kosten verdreifachen. Neben der EU als Hauptfinanzier sind auch die USA, Russland, China, Japan, Indien und Südkorea an dem Projekt beteiligt. (dpa)