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22.01.2018 | 02:25 | Weltwirtschaft 
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Ungleichheit in der Welt nimmt immer weiter zu

Davos - Das Weltwirtschaftsforum (WEF) will sich angesichts der Krisen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bei seiner Tagung in Davos als Motor für Zusammenarbeit anbieten.

Welternährung
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, warnt Oxfam. Dies könne schwere Folgen haben für Gesellschaften und Demokratien. Um Antworten auf solche Herausforderungen zu finden, sieht sich das Weltwirtschaftsforum in einer guten Rolle. (c) proplanta
«Derzeit mangelt es an Kooperation und Verständnis», sagte WEF-Präsident Borge Brende der Deutschen Presse-Agentur. Das Treffen bringe verschiedenste Akteure zusammen - «und wir bieten die Plattform, um Zusammenarbeit zu fördern».

Die Organisation Oxfam rief die Teilnehmer der Tagung dazu auf, gegen die Steuervermeidung von Konzernen und Einzelnen vorzugehen, faire Einkommen für Männer und Frauen durchzusetzen sowie in Bildung und Gesundheit für alle zu investieren.

In einem Bericht, der an diesem Montag veröffentlicht wird, warnt die Umweltschutz- und Hilfsorganisation vor steigender Ungleichheit in der Welt, aber auch in Deutschland. Die Kluft zwischen dem reichsten Prozent der Menschheit und der ärmeren Hälfte nehme zu: Neuesten Daten zufolge besitze das reichste Prozent der Menschheit mehr Vermögen als die übrigen 99 Prozent zusammen. «Soziale Ungleichheit ist ein Hemmschuh für die Beseitigung der Armut in der Welt», sagte Jörn Kalinski von Oxfam Deutschland.

Auch Deutschland sei trotz brummender Konjunktur ein «Ungleichland». Hierzulande verfügten die reichsten 40 Personen über das gleiche Vermögen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung, sagte Oxfam-Expertin Ellen Ehmke. Ein normaler Arbeitnehmer müsste 157 Jahre arbeiten, um das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Dax-Vorstandsvorsitzenden zu erzielen. Ehmke warnte, eine Folge dieser Entwicklung könnten tiefere Risse in der Gesellschaft und eine Untergrabung der Demokratie sein.

Zu der WEF-Jahrestagung in den Schweizer Alpen werden vom 23. bis 26. Januar mehr als 3000 Teilnehmer erwartet, darunter etwa 70 Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch Hunderte Vorstandsvorsitzende globaler Konzerne kommen nach Davos.

«Wir stehen einigen weltweiten Herausforderungen gegenüber», sagte Brende. Er verwies auf zentrale Fragen der Globalisierung und des Klimawandels sowie auf geopolitische Probleme, etwa auf der Koreanischen Halbinsel, am Horn von Afrika oder in Syrien. «All diesen Herausforderungen und systemischen Fragen ist gemein, dass sie mehr globale Zusammenarbeit erfordern.»

Dabei setzt das WEF auch auf die Stärkung von Frauenrechten und Gleichberechtigung. «Wir werden weltweit nichts erreichen, wenn die Hälfte der Erdbevölkerung nicht dieselben Möglichkeiten hat», sagte Brende. Von der Tagung gehe auch das Signal aus, dass «Frauenrechte im Zentrum einer zukunftsorientierten Politik für die Welt stehen».
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 26.01.2018 15:32 Uhrzustimmen(24) widersprechen(18)
solche forderungen sind ja nicht neu deshalb kann man nur schlußfolgern, dass die gleichmäßige verarmung der weltbevölkerung das ziel ist und die noch reichen/besitzenden verzweifelt versuchen gegenzusteuern, weil sie sich nicht von ihrem luxus trennen können/wollen und um diese spirale zu stoppen wird es einen weltweiten militärischen eingriff geben der alle dazu zwingt ihre vermögen/lebenswerk abzutreten und sich als lohnsklave zu verkaufen bis auf die sklavenhalter/sklaventreiber
agricola pro agricolas schrieb am 22.01.2018 10:28 Uhrzustimmen(42) widersprechen(13)
DAVOS - ...und das alles unter dem wohlig wärmenden Schutzmantel der Demokratie!?

Es kann wahrlich kaum verwundern angesichts obiger Darlegungen, wenn unsere linken und rechten Ränder derzeit innerhalb der weltweiten Demokratien derart Zulauf gewinnen. Das ungeachtet der Tatsache, dass wir ein Wohlstandsniveau erreicht haben, der unseren Blauen Planeten unter dieser Prosperität förmlichst schon fast implodieren lässt.

Deshalb kann man sich des Eindruckes nur schwerlich erwehren, dass insbesondere infolge der Globalisierung wie viele handverlesene Superreiche hervorgegangen sind, die das gemeine Volk von jeglicher Moral und Ethik befreit, brutalst auszulaugen wissen!?

Gerade Oxfarm sollte sich DIE Gretchenfrage stellen:

Hat es in unserer Menschheitsgeschichte eine ähnliche Einkommensverteilung jemals gegeben!?

Oxfarm muss sich zunächst erst einmal dem Vorwurf stellen, dass die angeprangerten Werte größtenteils virtuelle Vermögen darstellen.

Das dato populärste Paradebeispiel solcher virtuellen Werte, der BITCOIN, und seine Ableger obliegen dato zweckdienlich einem erheblichen Missbrauch; gnadenlos bekämpft von unserem Bankenwesen, da die zunächst an sich positiv zu bewertende Sachdienlichkeit von Bitcoin & Co. sehr schnell eine massive Bedrohung für das aktuell systemisch herausragend funktionierende, recht einseitige Ausbeutungsmodell bedeutet.

Dem erwehrt man sich (noch) clever mittels extrem schwankender Kurse, damit sich der kleine Mann sofort ordentlich seine Fingerchen verbrennt und künftig von einem solchen Invest gleich wieder ablässt, dies dann ablehnend als Teufelswerk empfindet.

Wenn das Blockchain-Prinzip mit seinen Kryptowährungen zur Marktreife herangeführt und entsprechend zuverlässig etabliert werden könnte, wäre in naher Zukunft schon das „Leistungsportfolio“ jener 400 Einkommensmillionäre innerhalb unseres Bankenwesens, nur in der BRD!, absolut verzichtbar, die als willfährige Wasserträger aktuell das besagte 1 Prozent weltweiter Haifischbecken befüllen helfen. Die dabei abfallenden Brotkrümelchen reichen unseren gewissensbefreiten Bankenmanagern, um eine entsprechende Umschichtungs-Drecksarbeit von unten nach oben zu verrichten, und das weiterhin äußerst effizient und höchst erfolgreich, wie die aktuellen Statistiken der Vermögensentwicklungen recht eindeutig aufschlussreich belegen!!!!!

JA...(!), und dazu benötigen wir auch unseren „öffentlichen Pranger“, einen investigativen Journalismus, der einen solchen gnadenlosen Systemmissbrauch ehrlich transparent öffentlich analysiert und für jedermann sichtbar werden lässt.

Die digitale Revolution ließe sich möglicherweise dahingehend optimieren, dass man selbigen Machenschaften hoffentlich zügig erfolgreich entgegenwirken könnte.
Hoffentlich entwickeln kluge Köpfe sehr zügig Algorithmen, die unsere mittlerweile perfektionierten Flaschenhälse Zug um Zug eliminierten. Die Entwicklung selbiger Algorithmen verursachen zunächst kein gewaltiges Invest, unbestritten aber extrem viel Intellekt neben dem dazugehörigen Maße an mutig pfiffiger Unbestechlichkeit!!! - Das Wunder von Davos? - Aktuell ganz sicher nicht!!! ;-)

Eine Demokratisierung von Produktion und Verteilung könnte damit vielleicht realiter eingeläutet werden, um die dringend notwendige Umkehr voranzubringen und so manches Haifischbecken damit einhergehend filigran trocken zu legen.

Setzt ein Korrektiv hier, zu zögerlich vielleicht noch, nicht bereits ein...!?

...Hat nicht auch Jesus seinerzeit im übrigen schon Konflikte mit den Geldwechslern ausgetragen und diese wütend aus den Vorhallen des Tempels von Jerusalem gejagt!?
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