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23.07.2013 | 07:13 | Klimafolgenforschung 

Wälder weiterhin im Mittelpunkt der Klimaforschung

Freising - Forstminister Helmut Brunner will Forschungsprojekten, die Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder liefern, auch künftig einen Schwerpunkt einräumen.

Nadelwald
(c) proplanta
„Wir brauchen auch in 100 Jahren unsere Wälder noch als grüne Lunge, als Lebens- und Erholungsraum und als Wirtschaftsfaktor“, sagte der Minister im Kranzberger Forst bei Freising, wo er ein Projekt der Technischen Universität München (TUM) besichtigte.

Forstliche Klimaforschung sei deshalb ein unverzichtbarer Beitrag zur Daseinsvorsorge. Laut Brunner sind die Waldbesitzer auf fundierte Informationen angewiesen, welche Bäume mit veränderten klimatischen Bedingungen am besten klar kommen. Schließlich müssten bereits heute die Weichen für den Wald von morgen gestellt werden.

Um die landesweit rund 700 000 Waldbesitzer entsprechend zu unterstützen, fördert der Freistaat umfangreiche Forschungsvorhaben. So hat das Forstministerium seit 2008 mehr als zehn Millionen Euro in über 25 forstliche Klimaprojekte investiert. Unter anderem wurde ein digitales Standort-Informationssystem entwickelt, das Prognosen ermöglicht, wie die Bäume in ganz bestimmten Regionen künftig zurechtkommen. Dank eines weiteren Projekts stehen erstmals exakte Daten bereit, wie viel Kohlenstoff Baumarten speichern und damit langfristig der Atmosphäre entziehen können.

Das TUM-Forschungsprojekt KROOF (Kranzberg Forest ROOF Experiment) bei Freising untersucht speziell die Konkurrenzfähigkeit von Fichte und Buche in Trockenperioden, die nach Einschätzung von Experten künftig häufiger auftreten werden. Unter anderem wird dabei erforscht, wie sich künstlich erzeugte Dürrezeiten unterschiedlicher Länge auswirken. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie dem Bayerischen Landwirtschafts- und dem Umweltministerium gefördert.

Bayern ist mit einer Waldfläche von 2,5 Millionen Hektar waldreichstes Bundesland. Allein im Privat- und Körperschutzwald sollen bis 2020 100.000 Hektar gefährdete Nadelwälder in klimatolerantere Mischwälder umgebaut werden. Detaillierte Informationen zu den forstlichen Klimamaßnahmen gibt es unter www.stmelf.bayern.de/klimabilanz-forst. (PD)
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