Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2009 | 06:24 | Biolandbau 

Optimierung der Bodenfruchtbarkeit im Ökolandbau: Praxisorientiertes Forschungsprojekt gestartet

Bonn - Der Anteil viehschwacher und viehloser Biobetriebe hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Ihnen fehlen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Dünger aus der Viehhaltung und die Zufuhr von Stickstoff über den Anbau von Futterleguminosen.

Optimierung der Bodenfruchtbarkeit im Ökolandbau: Praxisorientiertes Forschungsprojekt gestartet
Externe Nährstoffquellen sind nach den rechtlichen Vorgaben des Ökolandbaus nur begrenzt nutzbar. Für diese Marktfruchtbetriebe ist der Anbau von Körnerleguminosen ein wesentlicher Baustein zur Gesunderhaltung ihrer Böden. Krankheitsbedingte Ertragsrückgänge setzen dem Anbau von Leguminosen jedoch natürliche Grenzen.

Ein Projekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) soll deshalb neue Strategien zur Optimierung der Bodenfruchtbarkeit liefern. Bei einem Feldtag auf dem Versuchsbetrieb Frankenhausen der Universität Kassel wurden die Projektinhalte der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter der Koordination des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau Deutschland werden sich verschiedene Forschungseinrichtungen nicht nur um Krankheiten von Leguminosen kümmern. Die Steigerung ihrer Assimilationsleistung und der symbiontischen Stickstofffixierung steht ebenso im Fokus der Wissenschaftler wie die Verbesserung der Bodengesundheit durch die Anwendung kohlenstoffreicher Dünger.

Welche Einflüsse eine reduzierte Bodenbearbeitung auf das komplexe Geschehen in ökologisch bewirtschafteten Böden haben kann, wird ebenfalls untersucht. In allen Teilen des Projekts werden ökonomisch bedeutende Indikatoren für die Bodenfruchtbarkeit erfasst. Die Auswirkungen des kompletten Bodenfruchtbarkeitsmanagements auf Energiebilanz, Klima, Nährstoffkreisläufe, Bodenerosion und Landschaftswasserhaushalt werden bewertet. Ein enger Praxisbezug des Projekts besteht durch die Anlage von Versuchen auf 32 Biobetrieben in verschiedenen Regionen Deutschlands. Außerdem werden die Untersuchungsergebnisse auf Feldtagen bundesweit vorgestellt. Auf der Internetseite www.bodenfruchtbarkeit.org können zudem alle praxisrelevanten Informationen jederzeit abgerufen werden. (aid)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Zahl der Ökobetriebe in Sachsen wächst

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig