Externe Nährstoffquellen sind nach den rechtlichen Vorgaben des Ökolandbaus nur begrenzt nutzbar. Für diese Marktfruchtbetriebe ist der Anbau von Körnerleguminosen ein wesentlicher Baustein zur Gesunderhaltung ihrer Böden. Krankheitsbedingte Ertragsrückgänge setzen dem Anbau von Leguminosen jedoch natürliche Grenzen.
Ein Projekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) soll deshalb neue Strategien zur Optimierung der Bodenfruchtbarkeit liefern. Bei einem Feldtag auf dem Versuchsbetrieb Frankenhausen der Universität Kassel wurden die Projektinhalte der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter der Koordination des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau Deutschland werden sich verschiedene Forschungseinrichtungen nicht nur um Krankheiten von Leguminosen kümmern. Die Steigerung ihrer Assimilationsleistung und der symbiontischen Stickstofffixierung steht ebenso im Fokus der Wissenschaftler wie die Verbesserung der Bodengesundheit durch die Anwendung kohlenstoffreicher Dünger.
Welche Einflüsse eine reduzierte Bodenbearbeitung auf das komplexe Geschehen in ökologisch bewirtschafteten Böden haben kann, wird ebenfalls untersucht. In allen Teilen des Projekts werden ökonomisch bedeutende Indikatoren für die Bodenfruchtbarkeit erfasst. Die Auswirkungen des kompletten Bodenfruchtbarkeitsmanagements auf Energiebilanz, Klima, Nährstoffkreisläufe, Bodenerosion und Landschaftswasserhaushalt werden bewertet. Ein enger Praxisbezug des Projekts besteht durch die Anlage von Versuchen auf 32 Biobetrieben in verschiedenen Regionen Deutschlands. Außerdem werden die Untersuchungsergebnisse auf Feldtagen bundesweit vorgestellt. Auf der Internetseite
www.bodenfruchtbarkeit.org können zudem alle praxisrelevanten Informationen jederzeit abgerufen werden. (aid)