Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.09.2009 | 22:48 | Neuerscheinung 

Atlas der Säugetiere Sachsens

Dresden - Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat gestern (10. September 2009) den »Atlas der Säugetiere Sachsens« veröffentlicht.

Atlas der Säugetiere Sachsens
(c) proplanta
Erstmals liegt damit eine komplette Übersicht über alle in Sachsen wildlebenden Säugetierarten vor. Mehr als achtzig Arten werden mit ihrem Lebensraum sowie ihrer Gefährdung vorgestellt. Detaillierte Karten illustrieren das aktuelle Vorkommen und die historische Verbreitung. Zahlreiche Fotos veranschaulichen die Vielfalt der heimischen Arten und zeigen sie in ihrem typischen Lebensraum.

Mit vierundsiebzig dauerhaft ansässigen Arten weist die sächsische Säugetierfauna eine vergleichsweise hohe Artenvielfalt auf. Europaweit sind 219, im gesamten Bundesgebiet 87 auf dem Festland lebende Säugetierarten etabliert. Zu den artenreichsten Gruppen in Sachsen zählen die Nagetiere mit einundzwanzig und die Fledermäuse mit 20 Arten. Die Hasentiere sind mit nur zwei Arten am schwächsten vertreten: das sind der Feldhase und das Wildkaninchen. Bemerkenswert ist, dass die Großsäugetiere Luchs, Wolf und Elch eigenständig wieder nach Sachsen zurückkehren. Sachsen war in den letzen acht Jahren das einzige Bundesland in Deutschland, in dem sich Wölfe vermehren. In diesem Jahr ziehen sie auch Nachwuchs in Brandenburg auf.

Dem aktuellen Säugetieratlas liegen rund 167.000 Beobachtungen zugrunde, die in einer Datenbank gesammelt worden sind. »Diese Datengrundlage ermöglicht es, in verschiedenen räumlichen Maßstäben die Belange des Säugetierschutzes und des Säugetiermanagements in die Fachplanungen anderer Ressorts einfließen zu lassen«, sagte LfULG-Präsident Norbert Eichkorn heute anlässlich der Vorstellung des modernen Nachschlagewerks. Darüber hinaus diene die Übersicht streng geschützter Säugetierarten der Information der Öffentlichkeit, trage zur Umweltbildung bei und unterstütze politische Entscheidungsprozesse. »Nicht zuletzt sind die Daten eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung der Roten Liste gefährdeter Säugetierarten Sachsens, die im nächsten Jahr durch das LfULG erstellt wird«, so Eichkorn weiter.

Der Säugetieratlas ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das 2003 vom damaligen Landesamt für Umwelt und Geologie gestartet worden ist. Beteiligt daran waren zahlreiche Partner: Museen, Hochschulen, Behörden, Vereine und Verbände. Besonderer Dank gilt den über neunhundert ehrenamtlichen Mitarbeitern und Naturfreunden.

Der Atlas erscheint genau 75 Jahre nach der von Rudolf Zimmermann publizierten Übersicht »Die Säugetiere Sachsen« und ist der erste komplette Säugetieratlas in den neuen Bundesländern.


Bestell- und Internetadresse:

Das Buch kostet 25,00 Euro und kann ab sofort über den Zentralen Broschürenversand, Hammerweg 30 in 01127 Dresden (Tel. 0351-2103671) bestellt werden.

Internetnutzern steht der Atlas als Download zur Verfügung: www.smul.sachsen.de/lfulg (lfulg)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bierabsatz in Sachsen rückläufig - Branche für 2024 zuversichtlich

 Günstige Pflanzbedingungen: Millionen Bäume für Waldumbau

 Eierproduktion in Sachsen 2023 unter dem Vorjahr

 Ostern für Spargelbauern in Sachsen zu zeitig

 Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen überdurchschnittlich groß

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig