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11.04.2014 | 06:23 | Wildrettung 

Schutz der Wildtiere vor Kreiselmäher und Co.

Bonn - Die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen steht kurz bevor. Der Termin fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen.

Wildrettung
(c) proplanta
Der Termin fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Tote Wildtiere beim Mähen von Gras? Das wollen Landwirte verhindern. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, gehen Bauern die Fläche vor der Mahd ab und mähen von innen nach außen, um den Wildtieren einen Fluchtweg zu gewähren.

Zahlreiche Landwirte verwenden auch so genannte Wildretter, wie der Landesjagdverband NRW bestätigen kann. Das sind Piepsgeräte, die am Schlepper angebracht werden und  ein Signal mit 105 dB Schalldruck aussenden. Hier arbeiten Jäger und Landwirte eng zusammen.

Mit dem durchdringenden Piepston des Wildretters scheuchen Landwirte nach RLV-Angaben Wildtiere auf, wenn sie ihre Grünflächen mähen. Gerettet werden dadurch fast alle Hasen und Kaninchen ab einem Alter von drei Monaten, erwachsene Fasane, Rehkitze ab dem Alter von etwa drei Wochen und jedes erwachsene Wild.

Einen Tag, bevor die Mahd ansteht, stellen viele Landwirte den Wildretter, an einer Stange befestigt, auf. Das vertreibt schon einmal einige Tiere. Früher als einen Abend vor dem Mähen wird das Gerät aber nicht aufgestellt, da sonst bekannter Weise der Gewöhnungseffekt einsetzt, hebt der RLV hervor.

Kitze sind in den ersten Tagen geruchlos und nicht von Feinden aufzuspüren. Auch die Ricke lässt das Kitz stundenlang alleine, um nicht auf das Junge aufmerksam zu machen. Daher ist es notwendig, dass der Landwirt selber einmal vorher die Fläche abgeht, hebt der RLV hervor. Den Wildretter befestigt er möglichst weit außen am Mähwerk, sodass die Wildtiere während des Mähens vertrieben werden.

Für Landwirte liegt der Vorteil des Wildretters nach RLV-Angaben auf der Hand: Solche Unfälle verunreinigen zum einen die Silage und zum anderen ist es einfach grausam, die Tiere unbeabsichtigt zu verletzten. Das will kein Landwirt.

Das Aufstellen von Wildscheuchen vor der Mahd (Mit oder ohne akustischem Wildretter), das Absuchen der Flächen kurz vor oder während der Mahd (Mit oder ohne akustischem Wildretter) und das Mähen von innen nach außen (Mit akustischem Wildretter), oder noch besser von einer Seite (Mit akustischem Wildretter), sind Vorraussetzungen für eine möglichst effiziente Wildrettung. (rlv)
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