Hydrologische Situation
Für die Flussgebiete der Nebenflüsse der oberen Elbe, der Schwarzen Elster, der Mulden und der Weißen Elster wurde der Hochwassernachrichtendienst bereits gestern eröffnet. Seit den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden steigen die Wasserstände vor allem in den Fließgewässern der mittleren und unteren Lagen an.
In der Spree und Lausitzer Neiße werden gleichbleibende oder nur langsam steigende Wasserstände beobachtet.
Der Schneeschmelzprozess ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Insbesondere wird er von der Entwicklung und dem zeitlichen Verlauf der Lufttemperatur sowie der Intensität und regionalen Verteilung des Regenniederschlages beeinflusst. Eine genaue Vorhersage der abflusswirksamen Abtaumenge ist deshalb nicht möglich.
Nebenflüsse der Oberen Elbe
Im Flussgebiet bewegen sich die Wasserstände an den Hochwassermeldepegel im Ketzerbach und in der Döllnitz im Bereich der Hochwassermeldgrenze. Es muss damit gerechnet werden, dass die Wasserstände ab den heutigen Abend- und Nachtstunden ansteigen, zuerst insbesondere in den Flussläufen der mittleren und unteren Lagen der Gewässer, die linksseitig in die Elbe münden. Aus jetziger Sicht wird eingeschätzt, dass an weiteren Hochwassermeldepegeln spätestens bis zum Wochenende das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, möglich ist.
Schwarze Elster
Im Flussgebiet befinden sich der Pegel Kleinraschütz/ Großen Röder im Bereich der Alarmstufe 1. An den Hochwassermeldepegeln in der Großen Röder und im Oberlauf der Schwarzen Elster wird im Tagesverlauf das Erreichen des Richtwertes der Alarmstufe 1, ab den Nachtstunden bis morgen das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, erwartet. Aus jetziger Sicht wird am Pegel Neuwiese/ Schwarze Elster mit dem Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 1 bis morgen früh und mit dem Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 2 am Sonntag früh gerechnet.
Mulde
An allen Hochwassermeldepegeln im Vorhersagegebiet befindet sich die Wasserführung derzeit noch unterhalb der Richtwerte der Alarmstufe 1. Seit den Nachtstunden steigen in den Gewässern der mittleren und unteren Lagen die Wasserstände an, vor allem an den Pegel der Vereinigte Mulde, der Zwickauer Mulde, der Freiberger Mulde, der Würschnitz, Zwönitz und Chemnitz. Aus jetziger Sicht wird eingeschätzt, dass mit der erwarteten Verstärkung des Tauprozesses an den Hochwassermeldepegeln spätestens bis zum Wochenende das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, nur vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, möglich ist. Heute Nacht kann bereits am Pegel Golzern 1/Vereinigte Mulde der Richtwert der Alarmstufe 1 erreicht werden.
Elbestrom
Für den Elbestrom wird ab Beginn eines durchgreifenden Tauwetters ausgehend von der jetzigen Wasserführung bis zum Höchststand mit einer Anstiegszeit von 6 -10 Tagen gerechnet. Entsprechende Abschätzungen der Wasserstandsentwicklung für den Pegel Dresden können dabei 48 bis 60 Stunden im Voraus, in Abhängigkeit von der Wasserstandsvorhersage der tschechischen Seite, hinreichend genau erfolgen. In den Erzgebirgsflüssen beträgt die Vorwarnzeit in Abhängigkeit von der meteorologischen Vorhersage erfahrungsgemäß 12 bis 24 Stunden.
Bitte nutzen Sie für umfassendere Informationen zu den einzelnen Flussgebieten unsere Hochwasserwarnungen im Internet:
www.hochwasserzentrum.sachsen.deFür Bürger, die keinen Internetanschluss haben, stehen die Informationen auch im MDR-Videotext ab Tafel 530 bereit. (LfULG)