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10.05.2015 | 10:16 | Wölfe in Deutschland 

Jäger fordern Lockerung des Wolfsschutzes

Wernigerode / Potsdam - Die Jäger in Sachsen-Anhalt haben eine Diskussion über eine Lockerung des Wolfsschutzes gefordert.

Wölfe in Deutschland
(c) proplanta
Das sei angesichts der rasant wachsenden Zahl an Wölfen in Deutschland notwendig, sagte der Landesvorsitzende der Jäger in Sachsen-Anhalt, Hans-Heinrich Jordan, am Samstag.

Bisher steht der Wolf unter strengem Schutz und darf nicht abgeschossen werden. In bestimmten Fällen müsse das jedoch möglich sein, um das Wachstum der Population zu dämpfen, sagte Jordan. Darüber müsste eine zentrale Management-Stelle für das gesamte Bundesgebiet entscheiden.

Der Landesverband der Jäger schloss sich damit der Forderung des Bundesverbands nach einem deutschlandweit einheitlichen Wolfsmanagement an. Gleiche Forderungen hatten in dieser Woche auch Brandenburgs Jäger veröffentlicht.

Der Landesjagdverband feierte beim Landesjägertag in Wernigerode am Samstag sein 25-jähriges Bestehen. Die knapp 230 anwesenden Delegierten diskutierten dabei auch über die Zukunft der Jagd im Land und die Gewinnung von Jägernachwuchs. Der Verband hat nach eigenen Angaben 8.600 Mitglieder.

Brandenburgs Jäger ebenfalls für Bestandsregulierung



Der Landesjagdverband fordert, dass in bestimmten Fällen die Jagd auf die streng geschützten Wölfe erlaubt wird.  «Wenn eine kritische Dichte erreicht ist, muss man schnell reagieren können», sagte Verbandspräsident Wolfgang Bethe.

Sobald den Tieren ihre Reviere wegen vieler Artgenossen zu eng seien, würden sie zur Gefahr für Nutztiere wie Schafe und Ziegen. Es müsse eine gesetzliche Grundlage für die Jagd-Erlaubnis geschaffen werden, heißt es in einem Positionspapier, das die 250 Delegierten am Samstag auf einer Verbandstagung in Potsdam beschlossen haben.

Der Verband rechnet mit Zuwächsen der Wolfspopulation in Brandenburg von jährlich 30 Prozent. In der Mark leben derzeit nach Angaben des Umweltministeriums 100 Wölfe.

Weiter fordert der Verband, dass zu Jagdzeiten auch auf geschützte Arten wie Kormoran, Nilgans oder Biber geschossen werden darf, um den Betstand zu regulieren. Außerdem sollten in Feldern mit hochwachsenden Pflanzen wie etwa Mais Schneisen dafür sorgen, dass Wildtiere sich nicht verstecken können. Windkraftanlagen in Wäldern werden vom Verband abgelehnt, weil sie eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse darstellten. (dpa)
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