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03.03.2014 | 14:29 | Jagdgesetz Baden-Württemberg 
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Weg zum neuen Landesjagdgesetz erhält großes Lob

Stuttgart - Der Weg zum neuen Landesjagdgesetz ist aus Sicht des Naturschutzbundes Nabu «einmalig und vorbildlich».

Neues Landesjagdgesetz BW
(c) proplanta
Seien Jagdthemen bislang stets «exklusiv mit dem Landesjagdverband ausgekungelt» worden, habe die grün-rote Landesregierung erstmals auch Tier- und Naturschutzverbände intensiv beteiligt, sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann der Nachrichtenagentur dpa am Samstag.

Wichtig sei es jetzt, dass der Landesjagdverband «mühsam gefundene Kompromisse» nicht grundsätzlich infrage stelle.

Der Gesetzentwurf von Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) steht und ist auf dem Weg durch die parlamentarische Beratung. Wann das neue Jagdgesetz - das jetzt Jagd- und Wildtiermanagementgesetz heißt - in Kraft treten könnte, ist unklar. Unter dem Strich regelt es die Jagd klarer und schränkt sie ein. Zugleich unterstreicht es aber auch die Bedeutung der Jagd für Natur und Gesellschaft.

Das Gesetz unterteilt die Wildtiere in drei Gruppen von jagbar bis geschützt. Ein Wildtiermanagement soll regelmäßig festlegen, welche Art zu welcher Gruppe zählt. Festgeschrieben wird zum Beispiel auch das Verbot von Munition mit gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffen wie Blei.

Waidmänner reagieren mit Unmut auf neues Jagdgesetz



Bei den Jägern stößt die Novellierung des Jagdgesetz für Unmut. «Unsere Leidenschaft darf der Gesetzgeber nicht mit überflüssigen Regulierungen abwürgen», erklärte Landesjägermeister Jörg Friedmann am Montag in Stuttgart. Man erwarte vielmehr Vertrauen in die bewährte Eigenverantwortung - und das nicht nur in Sonntagsreden. Die nun bekanntgewordenen Einzelheiten seien so nicht zu akzeptieren. Heftige Kritik übt er unter anderem an der geplanten Jagdruhe und an der möglichen Abschaffung der Wildtierfütterung. (dpa/lsw)
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Kommentare 
Hannelore Huber schrieb am 04.03.2014 16:06 Uhrzustimmen(122) widersprechen(196)
Entschuldigung, habe ich da etwas falsch verstanden? Bisher wurde immer verkündet, dass Aufgabe der Jäger die Hege und Pflege sei. Was hat dabei diese Aussage zu suchen: „Unsere Leidenschaft darf der Gesetzgeber nicht mit überflüssigen Regulierungen abwürgen», erklärte Landesjägermeister Jörg Friedmann am Montag in Stuttgart.“ Reaktion mit Unmut? Leiden schafft die Jagd genügend. Ob Wildschweine, Ringeltauben oder Füchse. Ohne die intensive und bei Füchsen extrem brutale „Bejagung“ gäbe es gar nicht so viele. Auch die Märchen von den Füchsen, die sich die Feldhasen schnappen sind besonders putzig. Diejenigen, die die meisten Feldhasen abknallen sind die Jäger selbst. Da bleibt für die Füchse, die übrigens gar nicht so erpicht auf die viel schnelleren Feldhasen sind, die sie erst mal bekommen müssen, nicht mehr viel übrig. Füchse bevorzugen Mäuse, Kleinnager, Würmer, Insekten Früchte und Beeren aber auch Aas (dann auch gerne Hasen). Füchse erfüllen Aufgaben einer Gesundheitspolizei in Wald und Feld. So man sie zu diesem Zweck leben lässt. Warum sind die Jäger also so versessen darauf sie grausamst (oft auch den eigenen Hund!) zu quälen und zu töten? Besonders widerlich ist, dass Rebhühner, Fasanen und Enten gezüchtet und dann ausgesetzt werden, damit sie abgeknallt werden können. Warum wird Schwarzwild mit tonnenweise Mais gefüttert? Kirrung genannt. Dann legitimiert man sich das Abknallen der Tiere, weil es „zu viele“ sind. Welch ein wunderbares, selbst geschaffenes Alibi! Die Ringeltauben werden auch während der Brutzeit gekillt, was das elende Sterben der Taubenküken bedeutet. Ähnlich bei Füchsen. Aber Hauptsache Freizeitvergnügen und „Leidenschaft“ der „Waidmänner“ wird befriedigt. Welcher Leidenschaft übrigens? Der am Töten? Wozu all dieses Töten? Am Hunger kann es nicht liegen, denn Fleisch gibt es, mehr als für Menschen gut ist, überall zu kaufen. Wer mal unter „Taubenkarussel“ bei Youtube sucht, bekommt am Ende des ekelhaften Videos den unfassbaren Satz zu hören, dass sich der Eingeladene für den „schönen Tag“ bedankt. Wohlgemerkt schön, weil Ringeltauben als Freizeitvergnügen abgeknallt wurden. Das nenne ich Ehrfurcht vor dem Leben und „Hege und Pflege“! Die Jägerschaft beträgt nur 0,4% der Bevölkerung und mehr als 75% der Bundesbürger sind gegen die Jagd mit all ihren Fehlentwicklungen und Grausamkeiten. Warum wird dieser Minderheit erlaubt, ganz nach Gutdünken ihrem blutrünstigen Hobby nach zu gehen? Warum dürfen sie auf nahezu alles ihre Flinten richten? Die Jäger haben nach wie vor eine starke Lobby, weil es in den Reihen von Politik und Wirtschaft genügend „leidenschaftliche Jäger“ (und entsprechende Jagd-Einladungen wo „man“ sich trifft) gibt, die wissen, wie sie durch Einflussnahme ihr blutrünstiges Hobby schützen und erhalten.
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