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28.04.2018 | 00:04 | Agrarministerkonferenz 

Agrarminister Backhaus will staatliches Tierwohllabel

Schwerin / Münster - Wer Fleisch kauft, sollte nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) wissen, wie das Tier gehalten wurde.

Sauenhaltung
Die Bundesregierung sollte nach Ansicht von Agrarminister Backhaus zügig für ein staatliches Tierwohllabel sorgen - bis zur Mitte der Legislaturperiode. Der umstrittenen Kastenstandshaltung für Sauen räumt er eine längere Übergangsfrist ein - bis 15 Jahre. (c) proplanta
«Wir brauchen jetzt dringend ein staatliches Tierwohllabel», sagte Backhaus bei der Agarministerkonferenz in Münster, die am Freitag zu Ende ging. Die Bundesregierung habe sich mit dem Koalitionsvertrag diesen Auftrag gegeben - sie müsse nun rasch handeln.

Bis Mitte der laufenden Legislaturperiode soll der Bund eine staatliche Kennzeichnung anhand verbindlicher Kriterien für Fleisch aus besserer Tierhaltung für Schweine und Geflügel vorbereiten. Tierhalter müssten bei den Investitionen für eine tiergerechte Haltung unterstützt werden. 

Backhaus äußerte sich enttäuscht, dass es nicht gelungen ist, eine Einigung bei den Übergangsfristen für bessere Haltungsbedingungen von Sauen in Kastenständen herbeizuführen. Die betroffenen Betriebe brauchten Planungssicherheit, diese sei existenziell. «Ich denke, 15 Jahre sollten den meisten Betrieben ausreichen», sagte der Minister. In Ausnahmefällen könne er sich auch eine längere Übergangsfrist vorstellen.

Für einen besseren Insektenschutz einigten sich die Agrarminister laut Backhaus darauf, mit der vom Bund angekündigten Ackerbaustrategie den Einsatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Auch Pflanzenschutzmittel, die die Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam enthalten, sollten für die Freiland-Anwendung nicht mehr zugelassen werden.

Beim Thema Milchmarkt warnte der Minister vor der nächsten Krise, wenn sich Landwirte und Molkereien nicht endlich auf Verträge einigen, in denen Liefermengen und Preise geregelt sind. «Sollte sich die Situation zwischen Erzeugern und Molkereien auch in den nächsten Monaten nicht erkennbar verbessern, dann sind wir gezwungen, regulativ einzugreifen», drohte Backhaus.
dpa/mv
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