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13.08.2019 | 14:17 | Milchviehbetriebe 

Ermittlungen gegen dritten Großbauern im Allgäu

Memmingen - Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen dritten Bauern im Allgäu aufgenommen.

Tierskandal
In einer kleinen Gemeinde im Allgäu haben die Behörden drei Großbauern wegen Tierschutzverstößen im Visier. Ein Zufall? Oder ein systematisches Problem in der Milchindustrie? (c) proplanta
Es bestehe ein begründeter Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen in Bayern am Dienstag.

Durchsucht wurden demnach Wohnungen und Betriebsstätten im schwäbischen Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) und im benachbarten Landkreis Oberallgäu. Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang der Woche die Ermittlungen gegen den Betrieb aufgenommen, der nach Behördenangaben vor allem Rinder mästet.

Schon vergangene Woche hatten Veterinärämter beider Landkreise zusammen mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit den Betrieb kontrolliert. Dabei seien Mängel aufgefallen, die die Staatsanwaltschaft nun prüft und auswertet. Der Betreiber äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Die Kontrolle erfolgte, nachdem anonyme Hinweise auf Verstöße in der Tierhaltung eingegangen waren.

In der kleinen Gemeinde im Unterallgäu waren im Juli schwere Vorwürfe der Tierquälerei gegen einen der größten Milchviehbetriebe Bayerns, der auch zwei Standorte in Baden-Württemberg betreibt, bekanntgeworden.

Videoaufnahmen eines Tierschutzvereins zeigen, wie Kühe getreten und geschlagen oder mit einem Traktor durch einen Stall geschleift werden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die Aufnahmen tatsächlich in einem Stall des Betriebs entstanden sind. Zur Aufklärung gründete die Polizei eine 30-köpfige Sonderkommission.

Schon in der vergangenen Woche nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen zweiten Rinderhalter aus dem Unterallgäu wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz durch Unterlassung auf. Dem Betrieb wird vorgeworfen, dass kranke Tiere nicht die notwendige Hilfe erhalten hätten. Auch in diesem Fall waren zuvor anonyme Hinweise eingegangen.

«Wir sind in einen Sog reingezogen worden - Dinge wurden unsachlich und unfachlich dargestellt», äußerte sich der Betreiber am Dienstag. «Wir unterstützen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, um Vorkommnisse zu klären.»
dpa/lby
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