Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.01.2019 | 09:17 | Massenjagd 

Schweinepest-Prävention: Streit in Polen um Wildschweinjagd

Warschau - Berichte über eine Massenjagd auf Wildschweine im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest sorgen in Polen für Streit zwischen Umweltschützern und Regierenden.

Jagd auf Wildschweine
Kampf gegen Schweinepest: Streit um Wildschwein-Abschuss in Polen. (c) proplanta
Umweltminister Henryk Kowalczyk widersprach Berichten, nach denen allein im Januar mehr als 200.000 Tiere abgeschossen werden sollen. «Die Zahl ist aus der Luft gegriffen», sagte Kowalczyk am Freitag im polnischen Radio.

Dies sei in etwa die Abschusszahl der Tiere für die gesamte Jagdsaison 2018/19. Der Abschuss werde die Wildschwein-Population in Polen nicht maßgeblich ändern. Wildschweine würden sich in Polen besonders gut vermehren, meinte er.

Die Abschusszahl sei diese Saison sogar niedriger als in vorangegangenen Jahren, in denen etwa 300.000 Tiere abgeschossen wurden, sagte Kowalczyk. Polnischen Behörden zufolge soll bis Ende Januar gezielt an Übergängen zwischen betroffenen und bisher nicht befallenen Gebieten gejagt werden, um die Virus-Ausbreitung zu verhindern. Trächtige Säue sollen von der Jagd ausgenommen sein.

Kritiker, darunter Greenpeace Polska, warnten in dem Zusammenhang vor einer Abschlachtung der Wildschweine. Auch Wissenschaftler kritisierten den Abschuss. Das Virus werde von Menschen übertragen, hieß es in einem offenen Brief polnischer Experten an Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Sie sehen unter anderem Mängel bei der Biosicherheit in Schweinemastbetrieben und mangelnde Sanitärkontrollen als Grund für die Ausbreitung des Virus in Polen.

In Polen wurde das Virus laut Hauptveterinäramt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen nachgewiesen. Von der Schweinepest befallene Mastbetriebe müssen alle Tiere töten und die Kadaver und tierische Produkte vernichten. Deutschland ist bislang von der Seuche verschont geblieben.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bisher kein ASP-Nachweis in Sachsen-Anhalt

 Afrikanische Schweinepest zieht sich aus Sachsen zurück

 Tilgung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg schreitet voran

 Umweltministerin warnt vor Afrikanischer Schweinepest

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken