Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) musste am vergangenen Mittwoch (10.10.) auf Druck der Schlachtbetriebe ihre Notierung um 4 Cent auf 1,36 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten setzen. Das entsprach laut Marktbeobachtern dem Hauspreisniveau, das viele
Schlachtunternehmen zuletzt nur gezahlt hatten.
Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) sprach in diesem Zusammenhang von einer „Margenbereinigung auf Kosten der Erzeuger“. Die Vermarktung des nach wie vor recht umfangreichen Schweineangebotes sei zum niedrigen Preis halbwegs flüssig vonstatten gegangen, berichteten Analysten. Am
Fleischmarkt soll die Nachfrage zuletzt etwas zugenommen haben.
Wie
Danish Crown berichtete, müssen die belgischen Fleischhersteller wegen der Sperrung in Drittländern aufgrund der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) mehr Ware auf dem
Binnenmarkt absetzen, was teilweise zu Preisdruck führe. Der dänische Fleischkonzern ließ seine Ankaufspreise für Schlachtschweine aber unverändert. Anderenorts standen die Märkte jedoch unter Druck.
In Österreich senkte der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) seine Leitnotierung um 5 Cent auf 1,37 Euro/kg SG. Neben der Entwicklung in Deutschland trug dazu ein großes Schlachtschweineangebot bei, dass laut VLV um 10 % über dem Normalniveau lag. Nicht alle Schweine konnten immer zeitnah vermarktet werden.
Belgischer Markt im BlickpunktIn Belgien berichteten Marktteilnehmer, dass sich der Fleischmarkt „langsam wieder fange“. Die Inlandsnachfrage sei gut, am
EU-Binnenmarkt seien manche Abnehmer aber noch zurückhaltend oder drückten die Einkaufspreise. Am
Schlachtschweinemarkt gebe es aufgrund der ASP-Turbulenzen und des vorrübergehenden Importverzichts ausländischer Schlachthöfe noch einen gewissen Rückstau. Mittlerweile würden aber wieder Tiere nach Deutschland geliefert, teilweise mit deutlichen Preisabschlägen. Vion lasse Schweine in einem belgischen Partnerbetrieb schlachten.
Die Notierungen der Danisgruppe und bei Westvlees sanken zuletzt um 1 Cent beziehungsweise 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG). Zudem gab die Notierung in Frankreich im Vorwochenvergleich um 0,8 Cent/kg SG nach, in Italien um 1,8 Cent/kg LG. In Spanien störte am vergangenen Freitag (12.10.) ein landesweiter Feiertag die Vermarktung; die Notierung am Mercolleida sank um 2,4 Cent auf 1,10 Euro/kg LG.
EU-Mittel bei 140 EuroAuf breiter Front nachgebende
Schlachtschweinepreise waren nach Angaben der
EU-Kommission bereits in der Woche zum 7. Oktober zu verzeichnen. Im
Schnitt aller Mitgliedsländer wurden für Tiere der Handelsklasse E 140,38 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 1,49 Euro oder 1,1 % weniger als in der Vorwoche. Dabei fielen die Abschläge in Frankreich, Spanien, Schweden und den Niederlanden mit 2,2 % bis 2,6 % überdurchschnittlich hoch aus. In Polen, Deutschland und Italien waren die Rückgänge in einer Spanne von 0,4 % bis 0,7 % moderater. Preisverbesserungen, die sich allerdings auf maximal 0,5 % beschränkten, waren in Kroatien, Großbritannien und Litauen zu verzeichnen. Die finnischen
Mäster konnten sich mit 0,9 % über das stärkste Notierungsplus freuen.