Demnach gab es zum Stichtag 3. November 2018 hierzulande noch rund 22.400
Betriebe die mehr als die von der Erfassungsgrenze geforderten 50 Schweine oder zehn
Zuchtsauen im Stall hatten. Innerhalb eines Jahres haben demnach etwa 1.100 Schweineproduzenten beziehungsweise 4,6 % die Erzeugung aufgegeben.
Besonders ausgeprägt war die Aufgaberate mit 6,0 % bei den Zuchtsauenhaltern; deren Zahl verringerte sich um rund 500 auf nur noch etwa 7.800 Betriebe. Vor zehn Jahren hatte es noch rund 25.700 Höfe mit Sauenhaltung gegeben, so dass seitdem die Zahl der Erzeuger mit diesem Produktionszweig um mehr als zwei Drittel abgenommen hat.
Auch der
Schweinebestand war den Wiesbadener Statistikern zufolge gegenüber November 2017 klar rückläufig, nämlich um 1,14 Millionen Tiere oder 4,1 % auf 26,44 Millionen Stück. Das ist das niedrigste Niveau seit November 2004.
Die Zahl der Zuchtsauen verringerte sich dabei im Vorjahresvergleich um 3,8 % auf 1,83 Millionen Tiere, was einen neuen historischen Tiefstand bedeutet. Die höchsten Abnahmeraten gegenüber der Vorjahreszählung wurden von Destatis mit jeweils 5,1 % bei Ferkeln und Jungschweinen festgestellt; der Mastschweinebestand fiel um 3,8 % kleiner aus als zwölf Monate zuvor.
Zu den hohen Aufgaberaten der Schweinebetriebe stellte das
Thünen-Institut (TI) kürzlich fest, dass häufiger die Schließung des Betriebszweiges umgesetzt werde als notwendige Anpassungen vorzunehmen. Anforderungen wie die neue
Düngeverordnung, das Verbot der betäubungslosen
Kastration, Kupierverzicht und Auflagen zu Haltung von
Sauen in Kastenständen setzten die
Ferkelerzeugung und Schweinemast unter Anpassungsdruck, dem nicht jeder Erzeuger folgen könne oder wolle.
Viele Milchbauern geben aufRückläufig war den Wiesbadener Statistikern zufolge auch die Entwicklung bei den Erzeugern von Milch und Rindfleisch. Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe hat im Vergleich zum November 2017 um 3.989 oder 2,8 % auf den neuen Tiefstwert von 139.612 Unternehmen abgenommen. Dabei haben überdurchschnittlich viele
Milcherzeuger die Produktion eingestellt; ihre Zahl ist im Vorjahresvergleich um 2.969 oder 4,5 % auf 62.813 gesunken. Innerhalb der letzten Dekade haben 38.180 Milchbauern oder 38 % mit dem Melken aufgehört.
Weniger stark war der Rückgang in dieser Zeitspanne bei den Haltern von Ammen- und Mutterkühen, deren Zahl um 10.343 oder 17,1 % auf 50.214 sank. Insgesamt schafften seit 2008 rund 49.200 Landwirte oder gut ein Viertel die
Rinderhaltung ab.
Etwa 3 Prozent weniger RinderDen Daten von Destatis zufolge belief sich der
Rinderbestand in Deutschland zum Stichtag 3. November 2018 auf 11,95 Millionen Stück, das waren 332.100 Tiere oder 2,7 % weniger als bei der entsprechenden Vorjahreszählung. Erstmals wurde die Marke von 12 Millionen Rindern unterschritten.
Unterdurchschnittlich zurückgegangen ist dabei die Zahl der Milchkühe, und zwar um 98.150 Stück oder 2,3 % auf 4,10 Millionen Tiere. Die durchschnittliche Kuhzahl je
Betrieb erhöhte sich um 1,5 Tiere auf 65,3 Stück.
Bei den Ammen- und Mutterkühen wurde die Herde insgesamt um 1,5 % auf 650.310 Tiere abgebaut. Auch in allen anderen Kategorien wurden weniger Rinder gezählt. So verringerte sich die Zahl der Jungtiere unter einem Jahr um 3,3 % auf 3,58 Millionen Stück; bei noch nicht abgekalbten Färsen über einem Jahr werde ein Bestandsminus von 3,5 % auf 2,60 Millionen Tiere verzeichnet. Bei den hauptsächlich für die
Fleischproduktion genutzten männlichen Rindern älter als 12 Monate verringerte sich die Population um 0,9 % auf 1,01 Millionen Stück.
Weniger SchafhalterUnattraktiver scheint auch die Haltung von Schafen geworden zu sein. Laut Destatis gaben hier binnen Jahresfrist rund 400 Betriebe oder 3,6 % ihre Produktion auf; Anfang November 2018 gab es noch 9.500 Betriebe mit mindesten 20 Schafen in Deutschland. Weniger deutlich war der Rückgang mit 0,4 % auf 1,57 Millionen Tiere beim Schafbestand. Nach einer zuvor deutlichen Abstockung der Herden ist der Bestand seit 2013 recht stabil.
Die meisten Schafbetriebe gab es mit fast 2.000 Haltungen weiterhin in Bayern. Auch die Zahl der insgesamt gehaltenen Schafe war im Freistaat mit rund 264.300 Tieren am höchsten; danach folgte Baden-Württemberg mit 220.200 Tieren. Die durchschnittliche Größe der schafhaltenden Betriebe in Deutschland lag zum Erhebungsstichtag bei rund 170 Tieren.