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14.06.2015 | 11:00 | Campylobacter-Infektionen 

Vorsicht beim Grillen von Putenfilet und Hähnchenteilen

Freiburg -  Vor allem beim Grillen von Putenfilet und Hähnchenteilen oder der Zubereitung von Entenbrust ist Vorsicht angesagt.

Campylobacter-Infektionen
(c) proplanta
Der Großteil der Campylobacter-Infektionen wird durch belastetes Geflügelfleisch verursacht, das nicht vollständig durchgebraten wurde, oder durch eine sogenannte Kreuzkontamination. Um diese zu verhindern, sei beim Umgang mit rohem Geflügel Küchenhygiene besonders wichtig: "Die Hände müssen gewaschen werden, bevor beispielsweise Salat zerteilt wird. Auch Auftauwasser, Marinade oder Verpackungen dürfen nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen", empfiehlt die TK-Ernährungsexpertin Nicole Battenfeld. Zudem sollten verschieden Schneidebretter, Messer und Grillzangen für rohes Fleisch und Gemüse zum Einsatz kommen.

2014 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) aus Baden-Württemberg 6.562 Campylobacter-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Erkrankungen durch den häufigsten Durchfallerreger in Lebensmitteln ist damit gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen (6.221).

Dagegen sind Salmonellosen weiter rückläufig, so die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). Im letzten Jahr wurden insgesamt 1.346 Infektionen mit dem Darmbakterium Salmonella gemeldet, 2013 waren es noch über 1.600. Damit erkrankten im Vergleich mehr als vier Mal so viele Menschen an einer Campylobacter-Infektion. Bundesweit wurde mit rund 71.000 Erkrankungen der zweithöchste Wert seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001 ermittelt.

"Ein EU-weites Salmonellenbekämpfungsprogramm in Geflügelbeständen zeigt Erfolg. Seit dessen Start 2008 kommen deutlich weniger kontaminierte Eier, Hähnchen und Puten in den Handel", sagt Ernährungswissenschaftlerin Nicole Battenfeld von der TK. Das Bakterium Campylobacter sei in den Tierbeständen allerdings schwerer in den Griff zu bekommen. 2012 konnten die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter in Baden-Württemberg den Erreger in 44 Prozent der untersuchten Hühnerfleischproben und 56 Prozent der Entenbrüste nachweisen. Beim Menschen sorgt er für Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Die Symptome halten oft bis zu einer Woche an. (tk)
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