Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.03.2013 | 11:14 | Energiepolitik 

Vertrauensbruch bei EEG-Förderung muss vermieden werden

Berlin - „Eingriffe in die gesetzlich zugesicherten EEG-Vergütungen für bereits bestehende Energieerzeugungsanlagen darf es nicht geben."

Biogasanlage
(c) proplanta
"Das würde das Vertrauen derjenigen Landwirte und Menschen im ländlichen Raum zerstören, die in den letzten Jahren mit großem Engagement in Biogas-, Fotovoltaik- und Windenergieanlagen investiert haben.“ Diese Position vertrat Rainer Tietböhl, der im Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für Energie zuständig ist, beim Biogas-Aktionstag, zu dem der Fachverband Biogas und der Bundesverband Bioenergie nach Berlin eingeladen hatten. Die Verbände reagieren mit der Protestaktion auf dem Potsdamer Platz in Berlin auf die Vorschläge der Bundesminister Peter Altmaier und Philipp Rösler zur sogenannten Strompreisbremse.

Tietböhl lehnte für den DBV auch die Vorschläge der Bundesminister ab, bei Neuanlagen in den ersten fünf Monaten keine EEG-Vergütung zu zahlen. „Wer so etwas vorschlägt, hat schlicht und einfach übersehen, dass neue Anlagen, vor allem bei Wind und Biogas einen Planungsvorlauf von mehreren Jahren haben“, so Tietböhl. Selbst die finanzierenden Banken würden inzwischen nervös. Statt der Notmaßnahmen müsse bei einer Weiterentwicklung des EEG vielmehr die bedarfsgerechte Energiebereitstellung im Auge behalten werden. Biomasse und Biogas hätten als Regelenergie künftig gute Chancen, darauf müsse die EEG-Förderung künftig ausgerichtet werden. „Deswegen muss künftig vor allem die Regelbarkeit gefördert werden, über deren Ausgestaltung im Detail noch zu reden ist“, so Tietböhl.

Tietböhl verwies auch auf die Tatsache, dass die Landwirtschaft selbst ein großer Energiekunde und damit nicht unwesentlich an der Finanzierung des EEG beteiligt ist. In der deutschen Landwirtschaft würden jährlich etwa 6,5
Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Damit würden rund 350 Millionen Euro als EEG-Umlage abgeführt, da die Landwirtschaft im Unterschied zur Industrie keinerlei Befreiungen habe. (dbv)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
acriculture schrieb am 20.03.2013 16:22 Uhrzustimmen(102) widersprechen(90)
Die Solar Förderung ist zu hoch und muss gekürzt werden um min. 20 % Es werden Renditen von 10-20 % erzielt auf kosten Bevölkerung
  Weitere Artikel zum Thema

 Grünen-Fraktionschefin hofft weiter auf Bewegung bei Solar-Förderung

 Scholz spricht sich gegen neue Atomkraftwerke aus

 Kraftwerksstrategie vernachlässigt Biogas

 Ampel einigt sich auf Stromsystem der Zukunft

 Bundesregierung ringt um Strategie für Bau neuer Gaskraftwerke

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa