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29.01.2018 | 14:53 | Umweltpolitik 

Bayerisches Verwaltungsgericht: Scharfe Kritik wegen missachteten Diesel-Fahrverbot

München - Das Verwaltungsgericht München hat dem Freistaat Bayern dreiste Missachtung eines Gerichtsurteils vorgeworfen, weil er die Planung eines Diesel-Fahrverbots in München ablehnt.

Diesel-Fahrverbot in München
(c) proplanta
Der bayerische Verwaltungsgerichtshof habe den Freistaat zu einem Konzept für Fahrverbote verpflichtet, damit der Stickoxid-Grenzwert eingehalten werden könne, kritisierte die Vorsitzende Richterin Martina Scherl am Montag. Es sei völlig neu «und auch ein Unding», dass eine öffentliche Körperschaft Urteile missachte.

Für den Antrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) deshalb in Haft zu nehmen, bis der Freistaat Fahrverbotspläne vorlegt, sah die Kammer aber keine Grundlage. Statt dessen erwägt sie ein erneutes Zwangsgeld von 4000 Euro. Die Entscheidung sollte am Nachmittag gegen 14.00 Uhr den Parteien zugestellt und dann veröffentlicht werden.

Die Luft in München sei seit 2010 viel besser geworden, und eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig über die Zulässigkeit von Fahrverboten werde auch erst Ende Februar erwartet, so Scherl. Aber der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid sei an mehreren Straßenabschnitten in München immer noch über dem Grenzwert. Um schnell Abhilfe schaffen zu können, habe der Verwaltungsgerichtshof deshalb ein vollzugsfähiges Konzept für Fahrverbote verlangt - noch keine Fahrverbote, betonte die Richterin.

Im neuen Luftreinhalteplan sei das aber nicht enthalten. «Mit allgemeinen Blabla»  und «so einer halben Larifari-Seite» im Luftreinhalteplan sei es nicht getan, kritisierte sie.
dpa/lby
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Kommentare 
cource schrieb am 03.02.2018 20:48 Uhrzustimmen(8) widersprechen(8)
"..Im neuen Luftreinhalteplan sei das aber nicht enthalten. «Mit allgemeinen Blabla» und «so einer halben Larifari-Seite» im Luftreinhalteplan sei es nicht getan, kritisierte sie..." wenn die dame wüsste, dass das gängige praxis in allen bereichen der deutschen umwelt-/arbeitsschutz-/gesundheitsschutz ist, würde sie vielleicht die klappe halten
maximilian schrieb am 01.02.2018 23:04 Uhrzustimmen(4) widersprechen(9)
Die Bayerischen Unionspolitiker erscheinen mir wie MArionetten:Mal zieht der Bauernverband an den Fäden, und ein andermal die Automobilindustrie.

Ab auf die Oppositionsbänke zur Erneuerung.
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