So kämpfen drei Länder gegen das für Schweine tödliche Virus:
In Tschechien melden die Veterinärbehörden rund 200 bestätigte Fälle der Afrikanischen
Schweinepest bei verendeten Tieren seit Beginn des Ausbruchs im Juni 2017. Der Ausbruch beschränkt sich weiterhin auf
Wildschweine in der südöstlichen Verwaltungsregion Zlin. Die gleichnamige Industriestadt liegt rund 400 Kilometer östlich von Regensburg. Um die Abschusszahlen zu erhöhen, setzten die Behörden auch speziell ausgebildete Präzisionsschützen der Polizei ein. Insgesamt wurden in dieser Kernzone rund 2.300 Wildschweine erlegt oder mit Fallen gefangen, längst aber nicht alle.
In den Nachbarregionen, in denen die Krankheit noch nicht aufgetreten ist, wurden seit dem Sommer mehr als 12.100 Tiere erlegt. Die Abschussprämie liegt nach mehrfacher Erhöhung bei bis zu 8.000 Kronen (knapp 315 Euro) in der Verwaltungsregion Zlin und knapp 80 Euro in einer Pufferzone. Dennoch haben viele
Jäger nach Medienberichten kein großes Interesse, weil sie das Fleisch nicht verwenden dürfen und die
Kadaver abgeben müssen. Eine Einschleppung in Hausschweinebestände gab es in Tschechien bisher nicht.
In Polen wurde das Virus nach Angaben des Hauptveterinäramts dagegen seit der Entdeckung 2014 bereits über 100 Mal in Mastbetrieben nachgewiesen. Zudem gab es rund 1.100 Fälle bei Wildschweinen. Bisher trat die Schweinepest im Osten des Landes auf. Nach Regierungsbeschlüssen sollen Absperrungen entlang der östlichen Landesgrenze errichtet werden. Sie sollen verhindern, dass Wildschweine aus
Weißrussland und der Ukraine einwandern. Auch in Polen wird verstärkt
Jagd auf Wildschweine gemacht, selbst in Nationalparks. Die Behörden führten sogar Anreize für Jäger ein: Sie dürfen für die Wildschweinjagd bis zu sechs Tage bezahlten Sonderurlaub im Jahr nehmen. Hinzu kommen ebenfalls Abschussprämien.
Auch die Einfuhr tierischer
Lebensmittel aus Drittländern wird strenger kontrolliert. Allein in den letzten Monaten beschlagnahmten Polens Behörden nach Angaben des Umweltministeriums mehr als 50 Tonnen. Von der Schweinepest befallene
Mastbetriebe müssen alle Tiere töten sowie die Kadaver und alle tierischen Produkte vernichten.
In Russland wurden nach Darstellung der Agraraufsichtsbehörde in den vergangenen 10 Jahren mehr als 1.200 Fälle von Afrikanischer Schweinepest registriert. Allein für 2017 meldete die Behörde knapp 200 Infektionsherde. Agraraufsichtschef Sergej Dankwert sagte in einem Interview der Zeitung «Rossijskaja Gaseta», die Lage bleibe ernst. «Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus wird als hoch eingeschätzt.» An die Adresse der EU gerichtet, rief er dazu auf, das Problem gemeinsam zu bekämpfen. «So zu tun, als wäre nichts, kann nicht funktionieren», sagte Dankwert.