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18.01.2022 | 01:00 | Geschwindigkeitsbegrenzung 

Tempolimit: Für Wissing ein ganz kleines Thema?

Berlin - Verkehrsminister Volker Wissing hat seine ablehnende Haltung gegenüber einem generellen Tempolimit bekräftigt.

Autobahn
(c) proplanta
Der FDP-Politiker sagte am Montag beim «Handelsblatt»-Energiegipfel in Berlin, er verstehe, dass das Thema die Menschen umtreibe. «Aber es ist ein Thema, das die Probleme im Mobilitätssektor, vor allen im Pkw-Bereich, überhaupt nicht löst. Es ist ein ganz kleines Thema, auch wenn es ein sehr emotionales Thema ist.» Auf Verlangen der FDP hatte sich die Ampel-Koalition gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen.

Wissing sagte, er setze auf die Nutzung von mehr digitalen Verkehrsleitsystemen, auf die digitale Steuerung von Verkehrsströmen. CO2-Einsparungen könnten durch eine intelligente, digital gesteuerte Verkehrslenkung besser gelingen als durch ein aus der analogen Welt kommendes, «starres» Tempolimit.

«Das, was die Leute am generellen Tempolimit stört, ist ja diese starre Vorgabe», sagte Wissing. «Es gibt ja nicht nur Befürworter, es gibt ja auch Kritiker, und die sagen: Uns stört es, wenn ich eine freie Autobahn habe und dann bei 135 geblitzt werde. Und umgekehrt muss man auch verstehen, dass eine dicht befahrene Autobahn mit einer unbegrenzten Geschwindigkeit ein Risiko darstellen kann.» Wissing sagte weiter, eine intelligente Steuerung sei besser als ein «hartes, analoges Verbot», weil man damit auch Maßnahmen zur CO2-Einsparung viel besser einbauen könne.

Wissing sagte generell, der Verkehrssektor müsse einen großen Beitrag leisten, damit Klimaziele erreicht werden. «Wir müssen handeln», sagte der Minister. Abwarten sei keine Option. Es sei ein starker, attraktiver öffentlicher Nahverkehr nötig, eine starke Bahn, klimaneutrale Lastwagen, attraktive und sichere Rad- und Fußwege und im Pkw-Bereich ein Umstieg auf klimaneutrale Mobilität.

Wissing machte erneut deutlich, die verfügbare Technologie hierfür sei die E-Mobilität, man wolle aber «technologieoffen» bleiben. Ein vorrangiges Thema sei ein schnellerer Aufbau eines flächendeckenden Schnellladenetzes für Elektroautos.
dpa
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Kommentare 
Meinungen_sind_ueberschaetzt schrieb am 25.06.2022 16:08 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Was der Bundesverkehrtminister Wissing da produziert, ist Satire pur. "Wir müssen handeln" - ja, warum tut er es dann nicht? Bei freier Autobahn soll man rasen dürfen, bei dichtem Verkehr besser nicht - und das soll der Umwelt helfen? Und auch erstaunlich, dass es Autofahrer stört, wenn sie geblitzt werden. Wir brauchen eine intelligente Steuerung. Richtig, und das wäre auch mal eine schöne Abwechslung, eine intelligente Steuerung des Verkehrsministeriums!
Meinungen_sind_ueberschaetzt schrieb am 25.06.2022 15:08 Uhrzustimmen(0) widersprechen(0)
An dieser Argumentation stimmt leider gar nichts.
Die Auswirkungen der CO2-Emmissionen, die wir heute bereits spüren (siehe Ahrtal, siehe extreme Trockenheit, siehe Tornados), haben einen dreißigjährigen Vorlauf. Das ist keine Meinung, das ist Fakt. Das Tempolimit hilft sofort, enorme Mengen CO2 einzusparen. Auch keine Meinung, sondern Fakt. Die Klimaerwärmung führt zu einem enormen Artensterben - keine Meinung, sondern Fakt. Wenn das Artensterben nicht gestoppt wird, zerstören wir die eigenen Lebensgrundlagen - schon wieder keine Meinung, sondern Fakt. Und wer auch nur für fünf Gramm Grips hat, befasst sich mit Fakten. Die FDP schafft nicht einmal das.
Thomas Werner schrieb am 18.01.2022 16:08 Uhrzustimmen(1) widersprechen(6)
Die Befürworter des Tempolimits haben ohnehin vergessen, warum Sie es haben wollten. Das Ende des Verbrenners ist besiegelt, jegliche Notwendigkeit für Tempo 130 ENTFÄLLT.
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