Der zu erwartende Anstieg der Zahl von Infizierten, die dann zeitweise für eine Spende ausfallen, «bereitet Sorgen», wie eine Sprecherin in Frankfurt mitteilte. «Hier kann sich die Versorgungslage schnell zuspitzen.» Daher bitte man darum, zur Blutspende zu kommen.
Aktuell kann der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Baden-Württemberg-Hessen nach eigenen Angaben Krankenhäuser entsprechend ihres Bedarfs versorgen. Die «Versorgungs-Ampel» stehe damit allerdings noch lange nicht auf grün, betonte die Sprecherin.
Einige Blutpräparate seien nur kurz haltbar, so dass täglich genügend Spenden vorhanden sein müssen. Aktuell reiche die Zahl der eigenen Konserven für etwa zweieinhalb Tage. Sicherer wäre ein Vorrat für vier bis fünf Tage, sagte die Sprecherin weiter.
Neben dem möglichen coronabedingten Ausfall von Spendern zählte der Blutspendedienst auch die Folgen der Energiekrise zu den Herausforderungen des anstehenden Winters. Einerseits müsse Energie gespart, andererseits wegen der Corona-Pandemie regelmäßig gelüftet werden - und die für die Blutspende einzuhaltende Raumtemperatur bei mindestens 19 Grad liegen. Zusätzlich gebe es einen Personal- und Nachwuchsmangel im Gesundheitswesen, «was in Summe spürbare Auswirkungen auf die Blutspende zur Folge hat».
Auch das Uni-Klinikum Gießen und Marburg rief zur Blutspende auf. «Die Versorgung mit Blutspenden wird immer schwieriger», teilte ein Sprecher mit. Denn auf der einen Seite gebe es wegen des demografischen Wandels immer weniger Menschen im spendefähigen Alter (18 bis 68 Jahre) und auf der anderen Seite eine wachsende Zahl von Patienten, die dringend auf Blutprodukte angewiesen seien. Zudem habe die Coronavirus-Pandemie die Spenderzahlen in Gießen und Marburg seit Anfang 2020 sinken lassen. «Es ist stets eine große Herausforderung, Woche für Woche ausreichend Blutspender zum Spenden zu motivieren.»
Eine Blut- oder auch Plasmaspende ist in Hessen an verschiedenen Universitätskliniken, Krankenhäusern und kommunalen oder privaten Einrichtungen möglich. Dem Sozialministerium in Wiesbaden zufolge werden in Deutschland täglich rund 15.000 Spenden benötigt, um Patienten sicher mit Blutkonserven versorgen zu können. Verwendet werden diese etwa für Transfusionen nach schweren Unfällen und für Operationen oder Krebspatienten.
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