Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.10.2022 | 15:08 | Spenderblut fehlt 

Fallen Blutspenden wegen Corona aus?

Frankfurt / Gießen / Marburg - Der anstehende Corona-Winter könnte zu knapper werdenden Blutkonserven führen. Das befürchtet der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg und Hessen.

Blutspenden
(c) Shawn Hempel - fotolia.com
Der zu erwartende Anstieg der Zahl von Infizierten, die dann zeitweise für eine Spende ausfallen, «bereitet Sorgen», wie eine Sprecherin in Frankfurt mitteilte. «Hier kann sich die Versorgungslage schnell zuspitzen.» Daher bitte man darum, zur Blutspende zu kommen.

Aktuell kann der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Baden-Württemberg-Hessen nach eigenen Angaben Krankenhäuser entsprechend ihres Bedarfs versorgen. Die «Versorgungs-Ampel» stehe damit allerdings noch lange nicht auf grün, betonte die Sprecherin.

Einige Blutpräparate seien nur kurz haltbar, so dass täglich genügend Spenden vorhanden sein müssen. Aktuell reiche die Zahl der eigenen Konserven für etwa zweieinhalb Tage. Sicherer wäre ein Vorrat für vier bis fünf Tage, sagte die Sprecherin weiter.

Neben dem möglichen coronabedingten Ausfall von Spendern zählte der Blutspendedienst auch die Folgen der Energiekrise zu den Herausforderungen des anstehenden Winters. Einerseits müsse Energie gespart, andererseits wegen der Corona-Pandemie regelmäßig gelüftet werden - und die für die Blutspende einzuhaltende Raumtemperatur bei mindestens 19 Grad liegen. Zusätzlich gebe es einen Personal- und Nachwuchsmangel im Gesundheitswesen, «was in Summe spürbare Auswirkungen auf die Blutspende zur Folge hat».

Auch das Uni-Klinikum Gießen und Marburg rief zur Blutspende auf. «Die Versorgung mit Blutspenden wird immer schwieriger», teilte ein Sprecher mit. Denn auf der einen Seite gebe es wegen des demografischen Wandels immer weniger Menschen im spendefähigen Alter (18 bis 68 Jahre) und auf der anderen Seite eine wachsende Zahl von Patienten, die dringend auf Blutprodukte angewiesen seien. Zudem habe die Coronavirus-Pandemie die Spenderzahlen in Gießen und Marburg seit Anfang 2020 sinken lassen. «Es ist stets eine große Herausforderung, Woche für Woche ausreichend Blutspender zum Spenden zu motivieren.»

Eine Blut- oder auch Plasmaspende ist in Hessen an verschiedenen Universitätskliniken, Krankenhäusern und kommunalen oder privaten Einrichtungen möglich. Dem Sozialministerium in Wiesbaden zufolge werden in Deutschland täglich rund 15.000 Spenden benötigt, um Patienten sicher mit Blutkonserven versorgen zu können. Verwendet werden diese etwa für Transfusionen nach schweren Unfällen und für Operationen oder Krebspatienten.

Hospitalisierung Deutschland

Impffortschritt Deutschland

Impffortschritt Welt

Inzidenzen Europa

Inzidenzen weltweit
dpa/lhe
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Thomas Werner schrieb am 25.10.2022 16:36 Uhrzustimmen(8) widersprechen(15)
Man wird auch abgewiesen wenn man mehr wiegt, als die mobilen Liegen des DRK zulassen. Ja, ich bin stabil gebaut und seit 30 Jahren Blutspender. Von mir aus könnte man mir das Blut im Stehen abnehmen, ein Stuhl geht natürlich auch. Aber nein, da wird strikt nach Vorschrift abgelehnt.
  Weitere Artikel zum Thema

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Skepsis gegenüber Ruf nach Corona-Enquete-Kommission

 Angeln in Brandenburg immer beliebter - Corona sorgte für Schub

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

 Hamburgs Gerichte haben viel Arbeit wegen früherer Corona-Maßnahmen

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger