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14.07.2017 | 18:25 | Warenterminbörse 

Sojabohnen-Fronttermin fällt auf 313,01 EUR/t: Prognosen über kühlnasseres Wetter in den USA drücken die Kurse

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Entwicklung an den internationalen Sojamärkten wurde durch Regenprognosen in den mittleren und südlichen Plains übernächste Woche nach unten getrieben, überraschte auch der WASDE-Report mit vergleichsweise höheren Sojaerträgen in den USA und dadurch leicht von 115,8 Mio. t auf über 115,9 Mio. t ansteigender Ernteerwartung für die US-Sojaernte.

Sojabohnenpreis Fronttermin
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

Dadurch nimmt auch die Weltsojaernte von 344,7 Mio. t auf 345,1 Mio. t leicht zu, die globalen Sojabestände übertreffen mit 93,5 Mio. t um 1,3 Mio. t die Juni-Prognose, bleiben aber deutlich hinter den Sojavorräten des Vorjahres von 94,8 Mio. t zurück. Die Sojaernte 2016/17 Brasiliens blieb bei 114 Mio. t, die Argentiniens wurde von 57 Mio. t auf 57,8 Mio. t angehoben.

Haupt-Preistreiber bleibt derzeit der Wettermarkt in den USA, die Ankündigung von Regen nach der Hitzewelle drückt auf die Sojapreise, vermutlich werden Sojabohnen vorerst noch etwas weiter nachgeben, bevor es wieder nach oben geht, wenn die Exportentwicklung nach China im bisherigen Tempo weiter anhält.

Dabei lagen die Sojaimporte Chinas im Mai bereits auf Rekordhoch von knapp 9,6 Mio. t und dürften im Juni über 10 Mio. t hinausgegen, stiegen diese seit Anfang des Jahres auf 37,1 Mio. t, ein Plus von 20 % zum Vorjahr. Chinas Zolldaten zeigen, dass die Großmacht mit Sojabohnenimporten von 44,8 Mio. t in der ersten Hälfte 2017 ihr Vorjahresniveau bereits um 14,2 % übertroffen hat.

Davon profitieren derzeit weniger die USA, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen mit 228.000 t gegenüber 365.300 t in der Vorwoche und 302.400 t zuvor erneut ein mageres Ergebnis.

Dagegen drückt Brasilien mit gigantischen Mengen auf den Markt, haben die Exporte letzte Woche dort nochmals stark zugenommen. Brasilien exportierte seit Jahresbeginn gut 15 % mehr Bohnen als im Vorjahr. Deshalb ist der Preisrückgang bei Sojabohnen mit Vorsicht zu genießen, könnte schnell wieder eine Rallye einsetzen mit Gewinnchancen für Spekulanten und Investmentfonds.

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 313,01 EUR/t (Mittwoch: 328,61 EUR/t). Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1416 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt bei 290,00 EUR/t (Mittwoch: 295,00 EUR/t) FCO Hamburg.

Tendenz: Der WASDE-Report war nicht wirklich bearish für den Markt, vielmehr setzten Wetterprognosen den Terminmarkt unter Druck. Das kann sich morgen schon wieder ändern. Beim Einkauf von Sojaschrot zahlt sich derzeit der gestiegene Eurokurs aus.
proplanta
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