Die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Rohölförderung deutlich zu erhöhen, setzt auch Soja unter Druck. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 345,40 EUR/t (Freitag: 344,39 EUR/t). Dabei tendierten Sojabohnen zuletzt wieder fester. Bei US-Sojamehl lag der Fronttermin bei 334,43 EUR/t (Freitag: 334,87 EUR/t).
In den USA stehen die Anbauentscheidungen der Sojafarmer voll im Fokus, geht die Branche von einer mächtigen Ausdehnung des Sojaareals in den USA aus. So taxierte der US-Handel gestern die US-Sojaanbaufläche auf 88,8 Mio. Acres, so hoch wie nie zuvor. Der Analyst Informa Economics blieb mit 88,7 Mio. Acres dicht unter der Prognose des Handels. Insofern scheint festzustehen, dass die US-Farmer mehr auf Soja und nicht so stark auf Mais bei ihrer Anbauentscheidung setzen. Insbesondere die Exportunsicherheit bei Mais, angesichts starker Konkurrenz aus Brasilien und der Verstimmung Mexikos gegenüber den USA, einem wichtigen Importeurs für Mais, sowie die Ungewissheit über den Ausgang der Beimischungsmandate für die Biokraftstoffherstellung in den USA, werfen zu viele ungeklärte Fragen und Marktunsicherheiten für die Farmer auf.
Zudem belastete der letzte WASDE-Report den Markt, hob das
USDA die Welt-Sojabohnenernte von 336,6 Mio. t auf 340,8 Mio. t nach oben, die Überhänge stiegen um 2,4 Mio. t auf 82,8 Mio. t. Maßgebend waren hierbei eine Anhebung der Sojaernte Brasiliens um 4 Mio. t auf 108 Mio. t, während das USDA es für Argentinien bei der Ernte von 55,0 Mio. t beließ. Den Importbedarf Chinas setzte das USDA um 1 Mio. t auf 87,0 Mio. t nach oben, die Exporte Brasiliens werden mit 61 Mio. t um 1,5 Mio. t höher als bisher erwartet. Der Bericht war stark bearish, wodurch die Terminkurse in Chicago schon letzte Woche spürbar einbrachen.
Unmut löste zudem die Ungewissheit über die Anhebung der Beimischungsmandate für die Biokraftstoffherstellung in den USA aus, bleibt vorläufig vollkommen unklar, ob die Beimischungsvariante B15 bei der Biokraftstoffherstellung künftig zum Zuge kommt oder nicht, nachdem Saudi-Arabien eine Erhöhung der Rohölförderung angekündigt hat und in den USA die stillgelegten Ölbohranlagen (Oil Rig-Count) nach und nach wieder aktiviert werden, der Schieferölabbau ein Comeback feiert und die US-Rohöllager-vorräte überquellen. Die USA sind auf einem stringenten Profitkurs ohne Rücksicht auf mögliche Veränderungen bei der Biokraftstoffherstellung.
Wenig imposant entwickelte sich der Export von US-Sojabohnen, erreichten diese letzte Woche mit 485.500 t gegenüber 427.700 t in der Vorwoche und 413.500 t zuvor erneut ein schwaches Ergebnis. Auch setzte der WASDE-Report die neuen Lagerbestände bei US-Sojabohnen von 420 auf 435 Mio. t Mio. Bushel nach oben, was den Markt zusätzlich belastete. Etwas Sorge bereitet die Importentwicklung nach China, was mit dem Währungsverhältnis Yuan zu US-Dollar und mit der in China grassierenden
Vogelgrippe zusammenhängen könnte, importierte China nur 5,54 Mio. t im Februar statt 7,66 Mio. t im Januar nach chinesischen Zoll, wobei im Vergleich zum Februarmonat des Vorjahres die Importmenge um 23 % höher lag. Jedoch konnten die US-Exporteure diese Woche wieder punkten, erreichten die Exportinspektion bei US-Sojabohnen zuletzt mit 1.547.022 t ein gutes Ergebnis.