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28.06.2020 | 14:35 | Mobile Schlachteinheit 
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Agrarminister Hauk setzt sich für hofnahe Schlachtung ein

Stuttgart - Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) macht sich für die hofnahe Schlachtung von Rindern und Schweinen stark.

Fleischproduktion vor Ort
Riesige Schlachthöfe stehen zurzeit in der Kritik. Agrarminister Hauk macht sich für die hofnahe Schlachtung stark - und fördert ein Projekt, das ganz im Sinne auch des grünen Koalitionspartners ist. (c) proplanta
Hauk sagte in Stuttgart: «Immer mehr Verbraucher wollen nicht nur wissen, wie die Tiere gehalten wurden, deren Fleisch sie essen, sondern es ist ihnen auch wichtig, dass die Tiere möglichst schonend und ohne Transporte geschlachtet werden.»

Deshalb unterstützt das Landwirtschaftsministerium erstmals eine mobile Schlachteinheit für Schweine mit 90.000 Euro. Sie könne als Teil eines vollständig mobilen Schlachthofs, aber auch als mobiler Teil eines ortsfesten Schlachthofs genutzt werden.

Bereits 2018 hatte Hauk ein Projekt der Interessengemeinschaft (IG) «Schlachtung mit Achtung» gefördert. Sie hatte ein entsprechendes Konzept für Rinder entwickelt. Auch diesmal geht das Geld an die Vereinigung. Die Entwicklung mobiler Schlachteinheiten auch für Schweine sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung zu einem Höchstmaß an Tierschonung und Transparenz bei der Fleischgewinnung.

«Ob sich das mobile Schlachtverfahren als Erfolgsmodell durchsetzen kann, wird auch von der Bereitschaft der Verbraucher abhängen, dies beim Einkauf über einen höheren Preis zu honorieren», sagte Hauk.

Der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn sagte, regionale Produkte seien bei den Verbrauchern gefragt wie noch nie. «Die mobile Schlachteinheit ist ein wichtiger Baustein, wenn wir mehr Fleisch aus regionaler Erzeugung auf dem Markt haben wollen.» Die Grünen-Politikerin Thekla Walker erklärte, die Vorteile der mobilen Schlachtung lägen auf der Hand.

«Das Tier ist praktisch keinem Stress ausgesetzt. Es hat keine langen Transportwege vor sich und auch keine Akkordschlachtung. Der Halter des Tieres behält die Verantwortung bis zum Schluss, und auch Unfälle beim Verladen lassen sich vermeiden.»

In Baden-Württemberg gibt es bislang eine mobile Schlachteinrichtung für Rinder. In anderen Ländern sind weitere solcher Anlagen im Einsatz, vor allem in Hessen und Bayern.
dpa/lsw
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Dulijä schrieb am 29.06.2020 22:46 Uhrzustimmen(7) widersprechen(2)
Ja, das kenne ich auch noch, dass fast in jedem Ort geschlachtet wurde. Auch war eine Molkerei vorhanden. Es war alles gut. Man hat alles zerstört.
Jetzt werden dieTiere werden tagelang durch Europa kutschiert, damit sich viele Hände daran bereichern.
Jetzt ist garantiert keine Transparenz mehr möglich.
Jetzt managen die Riesen, wer was machen darf und wer nicht.
Komisch, sonst sind Zentralisierungen verpönt, hier aber nicht.
Es ist schwer an der Zeit, dass sich Landwirte und vernünftige Verbraucher an einen Tisch setzen und sich um Abnahmeverträge kümmern, wie dies in einigen Bundesländern bereits der Fall ist: Der Landwirt hat sichere Einkünfte, der Verbraucher bekommt eine saubere Ware.
Fazit: Früher war nicht alles schlechter wie heute! Das Rad müsste man jetzt nicht neu erfinden.....
scherlock schrieb am 28.06.2020 17:47 Uhrzustimmen(24) widersprechen(2)
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit haben wir in Deutschland viele Metzger und kleinere Schlachterein gehabt, welche die Tiere mit z.t. kürzesten Transportwegen Erzeuger- und Verbrauchernah geschlachtet haben.
Jahrelang hat die Politik mit immer weiter ausufernden Vorschriften und Auflagen, mit teilweise nicht mehr nachvollziehbaren Dokumentations-pflichten viele kleinere Schlachtereien und Metzger dazu gebracht, die eigene Schlachtung aufzugeben.
Jahrelang wurde die Politik von Fachleuten davor gewarnt, welche Auswirkungen überzogene Auflagen haben werden.
Jetzt sind sie überrascht welche Entwicklung das ganze genommen hat, obwohl zum großen Teildie Politik selbst das alles zu verantworten hat.
Genauso machen sie es mit der Landwirtschaft, dem Gesundheitswesen und überall dort wo mittelständische Unternehmen und Handwerker Leistungen für die Allgemeinheit erbringen.
Kann sein, dass der Coronavirus kurzfristig eine Erleuchtung bringt, langfristig habe ich meine Zweifel.
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