Die Bundesregierung alleine könne die Bauern nicht aus der Krise holen, sagte sie der Zeitung «Die Welt» (Montag) vor dem heute in Brüssel stattfindenden EU-Agrarrat. «Die Milchwirtschaft muss sich ebenfalls anstrengen, damit die deutschen Produkte für den Export attraktiver werden und Milchersatz wieder durch Milch ersetzt wird.»
Die Milchwirtschaft müsse Anstrengungen unternehmen, um dem erhöhten Wettbewerbsdruck etwas entgegenzusetzen.
Aigner forderte die Molkereien auf, die Verträge mit den Bauern so zu verändern, dass diejenigen Landwirte, die über ihre Quote hinausliefern, nur noch stark abgesenkte Milchpreise bekommen. «So kann die notwendige Disziplin entstehen, um die Milchmenge zu senken», sagte Aigner.
Vizekanzler Frank-Walter
Steinmeier (SPD) hatte am Sonntagabend in Nürnberg nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Milchbauernverbandes, Romuald Schaber, Konzepte für eine Stabilisierung des Milchpreises gefordert. Dazu werde die Bundesregierung Gespräche mit den Landwirtschaftsministern und Agrarexperten in den Bundesländern führen.
Mehr als 6.000 Bauern wollen heute (13.00) mit einer Traktoren- Sternfahrt zur Berliner Siegessäule auf ihre Lage aufmerksam machen. Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner fordert eine Senkung der Agrardieselsteuer. Bundeskanzlerin Angela Merkel (
CDU) hatte den Milchbauern finanzielle Hilfe zugesagt. Dabei sind Kredite und Bürgschaften im Gespräch. Sie hofft auch auf eine Entlastung bei der Agrardieselsteuer. Die
SPD lehnt Steuersenkungen angesichts der angespannten Haushaltslage bisher allerdings ab. In Brüssel beraten die EU-Agrarminister am Nachmittag über die Lage auf dem Milchmarkt. (dpa)