«An Verzichtsappellen beteilige ich mich nicht», sagte
Aigner am Donnerstag vor Beginn der Grünen Woche in Berlin. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehöre eine breite Palette. Aigner hatte nach Weihnachten allerdings an die Bundesbürger appelliert, im Sinne des Klimaschutzes die Expertenempfehlungen nach weniger Fleischkonsum pro Woche zu berücksichtigen. Sie forderte einen höheren Stellenwert für Lebensmittel in Deutschland.
Die
Agrarministerin forderte mehr
Klimaschutz der Bauern weltweit. «Jedes Land muss konkrete Maßnahmen definieren.» Der internationale Agrarministergipfel am Samstag mit rund 50 Ländervertretern sei «der erste Schritt» nach dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Die Situation der Bauern bleibt trotz leicht positiver Prognosen weiterhin angespannt: «Wir sehen eine Aufhellung der Konjunktur», sagte sie. Die Nachfrage nach Agrarrohstoffen nehme zu. Das könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation der Landwirtschaft «insgesamt schwierig bleibt». Zur Forderung der Bauern nach einer steuerlichen Risikorücklage zeigte sie sich gesprächsbereit.
Aigner will sich bei der Neuordnung der EU-Agrarfinanzen dafür einsetzen, dass die deutschen Bauern ab 2013 weiter starke Subventionen erhalten. Die Leistungen der Bauern für Klimaschutz müssten dabei stärker unterstützt werden. Die Landwirtschaftsministerin ließ ihre Haltung für eine Zulassung der
Gen-Kartoffel Amflora zu Industriezwecken offen. «Die EU- Kommission kann allein entscheiden über den Anbau», sagte Aigner. Greenpeace-Aktivisten protestierten mit einer überraschenden Aktion bei einem Rundgang Aigners auf der Grünen Woche gegen Gen-Kartoffeln. Sie warfen ihr Kartoffeln vor die Füße und wurden von Sicherheitskräften aus der Messehalle geführt. Aigner hatte für den Forschungsanbau von Amflora grünes Licht gegeben. Die 75.
Grüne Woche in Berlin sollte am Abend eröffnet werden. (dpa)