Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2010 | 11:20 | Streitthema EU 

Gen-Pflanzen bleiben Zankapfel in EU

Luxemburg/Brüssel - Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen bleibt ein Streitthema in der EU.

EU-Flagge
Die EU-Umweltminister konnten bei ihrem Treffen am Donnerstag in Luxemburg keine Annäherung über die Frage erreichen, ob sie künftig selbst über den Anbau entscheiden oder - wie bisher - die EU-Kommission. Seit Monaten ist das Thema unter den Mitgliedsstaaten heiß umstritten. EU-Diplomaten rechnen in diesem Jahr nicht mehr mit einer Einigung, die notwendige Mehrheit im Ministerrat sei nicht in Sicht.

Die EU-Kommission hatte im Juli vorgeschlagen, dass die Zulassung für den Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen den Regierungen überlassen bleiben soll. Bisher waren die Minister in den meisten Fällen nicht in der Lage, eine Mehrheit für eine EU-weite Erlaubnis oder ein EU-Verbot zu finden. Deswegen musste dann oft die Kommission entscheiden. Beispielsweise hatte die EU-Kommission im März nach gut sechs Jahren Prüfung grünes Licht für den Anbau der Gen-Kartoffel Amflora des Chemiekonzerns BASF gegeben.

Große Mitgliedsstaaten wie Deutschland, Frankreich und Spanien sind gegen den Vorschlag der EU-Kommission. «Viele Minister haben Bedenken, ob es Probleme mit dem EU-Binnenmarkt oder Konflikte mit der Welthandelsorganisation WTO geben könnte», sagte der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli in Luxemburg. Um die offenen rechtlichen Fragen zu lösen, habe der Rat eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Die EU-Kommission will bis Jahresende einen Bericht über sozio-ökonomische Kriterien, die bei der Zulassung mitberücksichtigt werden könnten, vorlegen.

Deutschland ist klar gegen eine Renationalisierung. «Der Vorschlag wirft insbesondere im Hinblick auf seine Vereinbarkeit mit dem EU-Binnenmarkt und mit den Regeln der WTO mehr Fragen auf als er löst», sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU).

Umweltschützer sehen grundsätzlich große Risiken im Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace fordert, neue Anbau-Zulassungen vorerst auszusetzen. Entscheidend sei, völlige Klarheit über die möglichen Gefahren von gentechnisch veränderten Pflanzen zu haben. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Stark-Watzinger befürwortet Deregulierung bei Genpflanzen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken