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20.07.2008 | 06:09 | Umweltpolitik 

Gore will allen US-Strom in zehn Jahren aus erneuerbaren Quellen

Washington - Die US-Stromversorgung sollte nach den Vorstellungen des früheren US-Vizepräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Al Gore binnen zehn Jahren komplett auf erneuerbare Quellen umgestellt werden.

US-Strom aus erneuerbaren Quellen
(c) proplanta
«Dieses Ziel ist erreichbar, es ist erschwinglich und es gestaltet um», sagte der populäre Klimaaktivist am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Er appellierte an seine Landsleute, dann auch verstärkt auf Elektroautos umzusteigen. Gore verglich die Idee mit dem Plan von US-Präsident John F. Kennedy Anfang der 60er Jahre, einen Menschen auf den Mond zu schicken. US-Medien sprachen vom ehrgeizigsten Energieplan eines prominenten amerikanischen Politikers. Kritiker bezweifelten jedoch, dass das Ziel realistisch ist.

Gore betonte, dass angesichts steigenden Preise für Öl und Kohle die Kosten für Wind- und Solarenergie im Verhältnis gesunken seien. Er räumt aber auch Hürden ein, wie etwa das Verteilernetz, das für den Stromtransport aus sonnigen oder windigen Gegenden des Landes zu den Abnehmern noch nicht ausreichend entwickelt sei. Der Plan würde eine massive Umgestaltung der amerikanischen Energiewirtschaft mit sich bringen: Derzeit gewinnt die größte Volkswirtschaft der Welt rund die Hälfte ihres Stroms aus der billigen Kohle und etwa jeweils zu einem Fünftel aus Erdgas und Atomenergie. Erneuerbare Quellen machen nach Angaben der US-Behörde für Energieinformation derzeit nur 2,5 Prozent aus.

Ein Sprecher des Edison Electric Institute, in dem zahlreiche US- Energieversorger vertreten sind, begrüßte den Aufruf Gores zum verstärkten Einsatz erneuerbarer Energiequellen und Elektroautos. Doch sei das Ziel innerhalb von zehn Jahren nicht zu erreichen. «Mit alternativen Quellen und Energieeffizienz alleine ist es nicht zu schaffen», sagte Jim Owen dem «San Francisco Chronicle». «Wir brauchen ein ausgewogenes Energieportfolio, in dem alternative Quellen einen höheren Anteil haben, aber Atomstrom muss dabei sein.»

Die beiden Präsidentschaftsbewerber John McCain und Barack Obama äußerten sich positiv zu dem Plan des Friedensnobelpreisträgers. Zwar widerspreche er Gore bei bestimmten Aspekten des Klimaschutzes, sagte der Republikaner McCain. Wenn der frühere Vizepräsident aber sicher sei, dass man das Ziel erreichen könne, «dann kann man es erreichen». Obama sagte: «Diese Strategie wird Millionen neuer, gut bezahlter Jobs schaffen und unseren Kindern eine Welt hinterlassen, die sauberer und sicherer ist.» (dpa)
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