«Wir brauchen in Niedersachsen als führendes Bundesland in der Schweinehaltung einen geordneten, staatlich abgefederten Abbau der Tierzahlen», sagte die agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, Miriam Staudte, am Samstag. «Ansonsten steht uns der von der Landesregierung bereits befürchtete Strukturbruch tatsächlich ins Haus.»
Die
Betriebe könnten aber den Aufruf zu einer freiwilligen Drosselung der
Ferkelproduktion kaum alleine umsetzen, da der Großteil des Kapitals in der Regel in festen Stallanlagen gebunden sei. «Sie können ohne Hilfe von außen nicht ohne weiteres flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren», so Staudte.
Die Grünen verwiesen auf die Niederlande als Vorbild. Dort werde der Abbau der Schweinmast-Kapazitäten 2020 mit insgesamt 180 Millionen Euro gefördert. Dafür würden Produktionsrechte aufgekauft und
Ausgleichszahlungen finanziert.
Angesichts der coronabedingt weiter abnehmenden Schlachtkapazitäten in Deutschland hatten auch Landwirte in dieser Woche Hilfe von Politik und Verwaltung angemahnt. Vor allem in Niedersachsen, einer der Hochburgen der Schweinehaltung in Deutschland, befänden sich die Betriebe in einer existenzgefährdenden Notlage, warnten
Landvolk Niedersachsen und die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).