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28.11.2013 | 08:04 | Energiepolitik 2014 

Koalitionsvertrag gibt wichtiges Signal für Biogasbranche

Berlin - In Berlin wurde gestern von Bundeskanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel der endgültige Entwurf für einen gemeinsamen Koalitionsvertrag vorgestellt.

Biogasbranche Deutschland
(c) proplanta
In dem für die Biogasbranche entscheidenden Abschnitt einigten sich die Verhandelnden darauf, dass der Einsatz von Energiepflanzen in neuen Biogasanlagen auch zukünftig möglich ist, aber überwiegend Abfall und Reststoffe zum Einsatz kommen sollen.

„Damit erhält die Biogasbranche mit ihren über 40.000 Arbeitsplätzen in Deutschland eine Zukunftsperspektive. Nur mit Energiepflanzen können die weiteren Innovationspotenziale von Biogas gehoben werden“, kommentierte Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas, das Verhandlungsergebnis. Gleichzeitig sei man sich der Herausforderungen und Erwartungen an die Branche bewusst.

„Es geht in den nächsten Jahren darum, den Anlagenbestand und neue Projekte konsequent auf Systemdienstleistungen für das Stromnetz und die bedarfsgerechte Bereitstellung von Strom und Wärme auszurichten“, so Seide. Darüber hinaus müssten beim Energiepflanzenanbau die Alternativen zum Mais forciert in die Praxis eingeführt und weitere Maßnahmen für mehr Artenvielfalt im Feld umgesetzt werden.

„In den letzten Jahren haben wir zahlreiche Fortschritte in der Entwicklung neuer, alternativer Energiepflanzen gemacht“, betont der Verbandspräsident. „Ohne die Möglichkeit des weiteren wirtschaftlichen Einsatzes von Energiepflanzen wären die Initiativen von namhaften Saatgutfirmen für mehr Artenvielfalt im Biomasseanbau gestoppt worden. Das hätte auch den Umstieg von bestehenden Biogasanlagen auf alternative Pflanzen vereitelt.“ Insofern sei eine für die Branche harte Kompromisslinie im Vertrag verankert worden, die jedoch eine Perspektive aufzeige.

„Union und SPD müssen ihre Beschlüsse nun auch in einer Reform des EEG konsequent umsetzen“, mahnt Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas. „Die Erneuerbare Energiewende braucht Biogas. Und Biogas braucht Energiepflanzen.

Die Regierungsparteien haben jetzt die Chance, alternative Energiepflanzen und Biogas in der Rolle des kosteneffizienten regenerativen Stabilisators der Erneuerbaren Energiewende zu stärken“, so der Verbandsgeschäftsführer. Gleichzeitig steigerten Biomethan als Kraftstoff sowie die Wärmenutzung aus biogas- und biomethanbetriebenen Blockheizkraftwerken die regenerativen Anteile im Wärme- und Mobilitätsbereich.

Union und SPD beabsichtigen, bis Ostern 2014 einen Entwurf für eine Reform des EEG vorzulegen. Ein neues EEG soll nach einhelliger Meinung den Erneuerbaren Energien mehr Systemverantwortung übergeben. Biogas erbringt als einziger erneuerbarer Energieträger schon heute Systemdienstleistungen für die Netzstabilität und kann zukünftig die fluktuierende Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausgleichen und so für eine stabile und kosteneffiziente erneuerbare Stromproduktion sorgen. (PD)
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