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13.02.2023 | 10:19 | Sozialschutzmaßnahmen 

Weltweit Ausgaben von mehr als 660 Milliarden Euro zum Inflationsausgleich

Rom / Washington / Genf - Als Reaktion auf die starke Verteuerung von Lebensmitteln, Kraftstoffen und Düngemitteln haben die Länder weltweit insgesamt umgerechnet mehr als 660 Mrd Euro für Sozialschutzmaßnahmen für eine Milliarde Menschen ausgegeben.

Inflation
(c) proplanta
Davon entfielen gut 350 Mrd Euro auf Subventionen. Diese Zahlen nannten die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbankgruppe (WBG), das Welternährungsprogram (WFP) und die Welthandelsorganisation (WTO) vergangene Woche in einer gemeinsamen Presseverlautbarung. Dabei wurden in Ländern mit niedrigem Einkommen allerdings nur 4 Mrd Euro für Sozialschutzmaßnahmen ausgegeben, während in Ländern mit hohem Einkommen dafür fast 473 Mrd Euro zur Verfügung standen.

Nach Angaben des WFP sind derzeit 349 Millionen Menschen in 79 Ländern akut von Ernährungsunsicherheit betroffen. Auch die Unterernährung hat weiter zugenommen. Es wird erwartet, dass sich die Lage noch verschlechtert, da die weltweiten Lebensmittelvorräte 2022/23 voraussichtlich auf ein Dreijahrestief sinken werden. Besonders groß ist laut WFP die Not in 24 Ländern, die als Hotspots des Hungers eingestuft werden, darunter 16 in Afrika.

Die Erschwinglichkeit von Düngern, definiert durch das Verhältnis zwischen Lebensmittel- und Düngemittelpreisen, ist so niedrig wie seit der Nahrungsmittelkrise in den Jahren 2007 und 2008 nicht mehr. Die Organisationen leiten daraus drei Forderungen ab. Erstens müssten die Regierungen und privaten Geldgeber die betroffenen Länder stärker unterstützen, um die Hungersnöte zu beenden, Informationen austauschen und die Krisenvorsorge verbessern.

Zweitens sollten der internationale Handel erleichtert, die Funktionsweise der Märkte verbessert und der Privatsektor gestärkt werden. Drittens müssten die Länder ihre Subventionspolitik reformieren und zeitlich begrenzte, gezieltere Programme zur Stärkung der globalen Ernährungssicherheit und nachhaltiger Ernährungssysteme auflegen.
AgE
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