Schlachtkühe
Noch knapper als bei den Bullen ist derzeit das Angebot an weiblichen Schlachttieren. Waren im Herbst nach dem Weideabtrieb Angebot und Nachfrage bei Schlachtkühen noch relativ ausgeglichen, so kann die Nachfrage der
Schlachtunternehmen aktuell nur knapp gedeckt werden.
Neben dem knappen Angebot wirkt auch die saisonal gute Verbrauchernachfrage nach Verarbeitungsware (v.a. Hackfleisch) preistreibend. Die höheren Schlachttierpreise führen jedoch auch zu höheren Fleischpreisen, was den
Fleischhandel aktuell erschwert. Entsprechend liegt der Schwerpunkt im Handel auf den im Verhältnis zu anderen Teilstücken vergleichsweise preisgünstigeren Vordervierteln. Der mittlere Schlachtkuhpreis im Südwesten konnte allein seit Beginn des Jahres um 22 ct/ kg SG zulegen.
Im Südwesten erlösten Schlachtkühe (E-P) in KW 03 durchschnittlich 3,66 €/kg SG.
Das im Oktober bis dahin noch nie erreichte Preishoch bei Bio-Schlachtkühen von 4,42 €/kg SG (E-P), konnte im Dezember mit 4,45 €/kg nochmals leicht gesteigert werden. Im Vj. wurden Bio-Schlachtkühe noch mit 3,27 €/kg SG gehandelt.
Schlachtfärsen
Auch bei den Färsenpreisen konnten im Südwesten seit Jahresbeginn Aufschläge von insgesamt 17 ct/ kg SG verzeichnet werden. Die Corona-Pandemie führt allerdings dazu, dass Exportware derzeit vermehrt in den Gefrierlagern eingelagert wird.
Im Vergleich zur Vorwoche wurde für Schlachtfärsen (E-P) ein Preis von durchschnittlich 4,26 €/kg SG erzielt.
Bio-Schlachtfärsen notierten im Dezember bei 5,06 €/kg SG (E-P). Die Spanne erstreckte sich von 3,40 € bis 5,60 €/kg SG.
Kälber
Die Preise für
Kalbfleisch waren im letzten Jahr dank der hohen Nachfrage überraschend gut. Insbesondere private Haushalte haben 2021 rund 11 % mehr Kalbfleisch eingekauft. Auch das kleinere Angebot und geringere Importe aus den Niederlanden sorgten bei einer deutschen
Selbstversorgung bei Kalbfleisch von 50 % für anhaltend gute Preise. Die sich im Herbst zuspitzende pandemische Lage hat den Kalbfleischhandel allerdings gedämpft, da vor allem aus der Gastronomie reduzierte Bestellungen zu verzeichnen waren.
Nach dem Jahreswechsel war die Nachfrage besonders bei Filet und Rücken ruhig. Stetiges Kaufinteresse besteht dagegen bei den Produkten aus dem Vorderviertel für die Dönerherstellung. Allmählich werden jedoch auch die Schlachtkälber im Verhältnis zur Nachfrage knapper. Daher sind auch bei Schlachtkälbern wieder Aufschläge zu erwarten. In KW 48 erlösten Schlachtkälber (E-P) 6,28 €/kg SG.
Bei Fleckviehbullenkälbern ist der durchschnittliche Preis von dem Jahresmaximum im Juli 2021 bei 5,34 €/kg auf 4,40 €/kg in der ersten Januarwoche gefallen. Aktuell steht im Handel mit Fleckviehkälbern ein durchschnittliches Angebot zur Verfügung. Die Nachfrage der Bullenmäster ist derzeit aufgrund der hohen Futter und
Betriebskosten eher verhalten.
Wegen Corona-bedingt eingeschränkter Schlachtkapazitäten gibt es aktuell regional auch Verzögerungen beim Freiwerden von Stallplätzen. Folglich haben die Preise für Fleckviehkälber nachgegeben oder waren stabil. Der durchschnittliche Preis für ein Fleckviehbullenkalb betrug in KW 03 4,41 €/kg LG.
Bei den schwarzbunten Bullenkälbern hat nach der Einstallung der
Kälber für das Weihnachtsgeschäft die Nachfrage der
Mäster saisontypisch nachgelassen. Gleichzeitig nahm das Angebot saisonal zu. Begünstigt wurden die Preise durch die hohen Rinderpreise, bremsend auf die Einstallbereitschaft der Mäster wirkten jedoch die hohen Futterkosten. Bis zum Ende des Frühjahr ist daher eher mit einem relativ niedrigen
Preisniveau, insbesondere für schwächere Kälber zu rechnen. In Baden-Württemberg wurde in KW 03 ein durchschnittlicher Preis von rund 50 €/Kalb gemeldet.