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15.11.2020 | 04:30

Krisenmodus am europäischen Schweinemarkt

Schweinemarkt
Schlachtschweinepreise in der EU stark unter Druck - Angebot schlachtreifer Schweine übersteigt den Bedarf - Sehr preisintensiver Wettbewerb beim Schweinefleischabsatz - VEZG kann deutsche Notierung bei 1,27 Euro stabil halten - Deutliche Notierungsrückgänge in Belgien und Italien - Dänemark verliert Chinaexport - Rufe nach Privater Lagerhaltung. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com

Schweinefleischerzeugung in China noch im Minus



Peking - In China werden die Schweinebestände wieder spürbar aufgestockt, doch die Fleischproduktion hinkt noch dem Vorjahresniveau hinterher. Nach Angaben des nationalen Statistikbüros wurden Ende September 370,7 Millionen Schweine in der Volksrepublik gehalten; das waren 20,7 % mehr als zwölf Monate zuvor. In 18 von 19 meldenden Provinzen sind dabei die Herden im Vorjahresvergleich gewachsen.

Am stärksten war das in Jiangxi mit 31,0 % auf 12,99 Millionen Tiere der Fall. Gleich dahinter folgte die wichtigste Schweinehochburg Sichuan mit einem Zuwachs von 28,6 % auf 37,68 Millionen Stück. In der landesweit auf Rang zwei rangierenden Provinz Henan nahm der Schweinebestand um 6,4 % auf 35,78 Millionen zu. Wie die Statistiker feststellten, verläuft die Aufstockung der Herden im Norden des Landes schneller als im Süden.

Die Zahl der landesweit erfassten Schweineschlachtungen gibt das Statistikamt für die ersten drei Quartale 2020 mit 361,9 Millionen an; das waren 11,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund gestiegener Schlachtgewichte ging die chinesische Schweinefleischerzeugung um 10,8 % auf 28,4 Mio t und damit weniger stark zurück. Aktuell würden die Produktionszahlen das Vorjahresniveau aber wieder übertreffen, teilten die Statistiker in Peking mit.

Für die drei Provinzen Shanxi, Gansu und Heilongjiang galt das bereits für die gesamten ersten drei Quartale; dort wurden zwischen 1,2 % und 8,0 % mehr Schweine zerlegt als von Januar bis September 2019. In der viehstarken Provinz Sichuan wurde dagegen noch ein Rückgang des Schlachtaufkommens um 5,3 % auf 33,92 Millionen Tiere verzeichnet. Das Schlusslicht bildete Hubei mit einer Produktionseinschränkung von 21,4 % auf 19,90 Millionen Schweine.

Unter den fünf Provinzen mit den stärksten Rückgängen lagen dem Statistikamt zufolge vier im Süden Chinas. Die Schlachtschweinepreise in der Volksrepublik haben sich nach einem deutlichen Rückgang von Mitte Juli bis Mitte Oktober um rund 22 % mittlerweile auf dem niedrigeren Niveau stabilisiert. Sie lagen am Montag dieser Woche (9.11.) - bezogen auf das Lebendgewicht - im Landesmittel bei 29,45 CNY/kg (3,74 Euro). Umgerechnet auf das Schlachtgewicht sind das etwa 4,73 Euro und damit 3,7-mal so viel wie in Deutschland.

Umrechnungskurs: 1 CNY = 0,1269 Euro
AgE
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