04.11.2012 | 14:30 | Agrar-Investoren
Einstieg von Investoren in ostdeutsche Landwirtschaft sorgt für UnbehagenBerlin - Besorgt über den zunehmenden Einstieg von außerlandwirtschaftlichen Investoren in die ostdeutsche Landwirtschaft hat sich der Geschäftsführer der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG), Dr. Wilhelm Müller geäußert. |
(c) proplanta „Ich halte diese Entwicklung für nicht unproblematisch“, sagte Müller in einem Gespräch mit dem Presse- und Informationsdienst AGRA-EUROPE. Die mit der Übernahme von Betrieben oft einhergehende Entfernung zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Investoren und der praktischen Landbewirtschaftung sowie der Bevölkerung vor Ort berge aus seiner Sicht erhebliche Risiken für den ländlichen Raum, „um die man sich kümmern muss“, betonte der BVVG-Geschäftsführer.
Gleichzeitig warnte er vor zu großen Erwartungen an die politischen Einwirkungsmöglichkeiten. Müller: „Wer meint, man könne die Zahnpasta so einfach wieder in die Tube zurückdrücken, wird sich rasch eines Besseren belehren lassen müssen.“ Forderungen nach Verboten seien „wenig hilfreich“.
Der langjährige Geschäftsführer räumt ein, dass die BVVG nur in Einzelfällen Kenntnis von der Übernahme landwirtschaftlicher Unternehmen durch Investoren erhalte, etwa wenn Gesellschafterwechsel innerhalb geltender Bindungsfristen angezeigt werden müssten. Allerdings habe er den Eindruck, dass das Interesse von Investoren an einem Einstieg in die Landwirtschaft erheblich zugenommen habe.
Bestätigt sieht Müller die Arbeit der BVVG durch das Rechtsgutachten, das der Bewertungsexperte Wolfgang Kleiber im Auftrag der Bundesregierung zum Vergleichspreissystem vorgelegt hat. (AgE)
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