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21.01.2013 | 12:47 | Agrarhandel 

Österreich baut Agrarexporte aus

Berlin - Das Jahr 2012 war geprägt von einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld. Trotzdem ist es der heimischen Agrar- und Lebensmittelbranche gelungen, ihre Exporte moderat zu steigern.

Agrarhandel 2012
(c) proplanta
Erste Schätzungen gehen von einem Exportwert von weltweit EUR 9 Mrd. aus, das entspricht einer Steigerung von 3%. Rund ein Drittel der Exporte gehen zu unseren deutschen Nachbarn.


Außenhandelsbilanz weiter verbessert

Exporten in Höhe von zirka EUR 9 Mrd. standen Importe von rund EUR 9,8 Mrd. gegenüber. Die Außenhandelsbilanz wird damit etwa auf Vorjahresniveau liegen. Der Wert der Agrar- und Lebensmittelexporte stieg im Vorjahr um etwa 3%, die Menge um 3,3%. Noch nie passierten solch hohe Mengen die Grenzen wie im vergangenen Jahr, nämlich 8,3 Mio. t. Im Gegenzug wurden 7,6 Mio. t Waren importiert (-6%) - das heißt mehr Lebensmittel aus- als eingeführt.


Wichtigste Handelspartner: Deutschland und Italien

Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte geht zu unseren deutschen Nachbarn. Damit ist die Bundesrepublik mit Agrarexporten im Wert von erstmals mehr als EUR 3 Mrd. wichtigster Handelspartner Österreichs. Italien steht mit EUR 1,2 Mrd. an zweiter Stelle der Export-Länder.

Einen wichtigen Faktor im österreichischen Außenhandel bilden die jungen EU-12-Länder. Die Dynamik der Exporte überflügelte schon vor vielen Jahren jene der Ausfuhren in die "alten" EU-15, wenngleich die wirtschaftliche Anspannung des letzten Jahres in diesen Ländern besonders zu spüren war. Dem bisherigen Spitzenreiter Ungarn, aber auch Slowenien und Tschechien auf den Plätzen zwei und drei, fehlte die Kaufkraft für österreichische Lebensmittel.

Hervorragend entwickelt haben sich hingegen die Warenströme in die USA, bei den agrarischen Produkten vor allem bei Käse. Der Titelverteidiger im Ranking der anderen Länder legt um rund ein Fünftel zu. Ebenso erfreulich zeigen sich die Zahlen im Export mit der Schweiz, den Niederlanden oder dem Feinschmeckerland Frankreich.


Ein Drittel der gesamten Exporte geht nach Deutschland

Auch auf dem deutschen Markt konnte die rot-weiß-rote Agrarwirtschaft mit 2,4% eine leichte Steigerung fortschreiben. Insgesamt gingen Waren im Wert von zirka EUR 3 Mrd. ins große Nachbarland. Die exportierte Menge stieg um 2,1% auf 2,6 Mio. t und stand damit sinkenden Importmengen gegenüber. Wichtigste agrarische Umsatzbringer sind seit vielen Jahren Milch und Milchprodukte sowie Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Die Ausfuhr von Rindfleisch, aber auch von Geflügel entwickelt sich in den letzten Jahren sehr erfreulich. Frisches ebenso wie veredeltes Obst und Gemüse verbuchen rund ein Viertel der Exporte auf ihr Konto.


Käse ist Exportschlager

Käse in all seiner Vielfalt ist im Außenhandel mit Deutschland der unangefochtene Exportschlager. 2012 wurden 53.769 t im Wert von EUR 239 Mio. exportiert. Das entspricht einer über dem Durchschnitt liegenden Steigerung von 2,7%.


Rindfleisch und Fleischzubereitungen im Dauerhoch

Seit Jahren entwickelt sich der Export von Rindfleisch in Richtung Deutschland äußerst positiv. Im Jahr 2012 lag die Steigerungsrate sogar bei 17%. Damit wurden in die Bundesrepublik 32.464 t heimisches Rindfleisch importiert.


Großer Hunger auf heimische Wurst, Schinken und Speck

Absoluter rot-weiß-roter Exportschlager sind Fleischzubereitungen wie Wurst, Schinken und Speck. Mehr als zwei Drittel der gesamten Ausfuhren in diesem Segment gehen nach Deutschland, und dieser Bereich legt auf hohem Niveau sogar noch stetig zu. Die Ausfuhren brachten im Jahr 2012 einen absoluten Rekord von 56.777 t, was etwa EUR 243 Mio. (+7%) entspricht.


Gusto auf heimisches Obst

Einen wesentlichen Teil am Handel mit Deutschland kann frisches Obst verbuchen. Auch dieses Segment entwickelt sich seit Jahren hinweg konstant und überstieg im Jahr 2012 erstmals die EUR 100 Mio.-Grenze. Einen Großteil daran trägt der heimische Apfel mit rund 27% bei.


Österreichische Lebensmittel haben hervorragendes Image

Entscheidende Basis für diese kontinuierliche Entwicklung im Export ist die zugrundeliegende Qualität, die ein hohes Vertrauen in die heimischen Lebensmittel rechtfertigt. Dies wurde erst kürzlich durch eine Umfrage der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) bestätigt, bei der 1.350 deutsche Haushalte befragt wurden. Österreichs Lebensmittelbranche geht dabei als eindeutiger Spitzenreiter innerhalb der EU-Länder hervor.

Franz Stefan Hautzinger, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA-Marketing, erklärt das eindeutige Unterscheidungsmerkmal heimischer Lebensmittel: "Österreich steht für Natürlichkeit und Genuss mit langer Tradition. Zusätzlich ist das heimische Angebot durch hervorragende Qualität und strenge Kontrolle hinterlegt. Das schafft Vertrauen sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Marktpartnern."

Darin sieht Michael Blass, seit 01.01.2013 neuer Geschäftsführer der AMA-Marketing, auch die Herausforderung in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten. "Der Inlandsmarkt ist ein wichtiges Standbein. Trotzdem brauchen wir einen gesunden Mix aus Inlandsmarkt und Export. Und die Vergangenheit zeigt uns, dass gerade hoch veredelte Produkte auf höchster Wertschöpfungsstufe auch im Ausland besonders stark gefragt sind", definiert Blass die Positionierung des Agrarmarketings. (apa-ots)
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