Mit dem Abbau des Rückstaus im Februar, der nach verschiedenen Schätzungen nach dem Jahreswechsel über 1 Mio. Schweine umfasste, konnten sich die Notierungen erstmals ab KW 7 mit zunächst +2 ct/kg erstmals wieder einen positiven Trend anzeigen.
Am meisten Druck herrschte zuletzt noch in Bayern, während im Nordwesten bereits Schweine gesucht waren. In Folge der geringeren Einstallungen im vergangenen Herbst schrumpfte in den letzten Wochen auch das Schlachtschweineangebot, sodass sich Schlachtschweine zunehmend verknappten und der
Vereinigungspreis in den folgenden 3 Wochen in großen Schritten um rund 30 ct/kg SG bis auf 1,50 €/kg SG heraufgesetzt werden konnte.
Inzwischen hat sich ein neues Gleichgewicht gefunden, zwar bleibt das Angebot an Schweinen überschaubar, allerdings bremst der stockende
Fleischmarkt einen weiteren Anstieg. Fehlende Impulse in Folge des verlängerten Lockdowns und das kühle Wetter Mitte März bremsten den Absatz. Hinzu kommt, dass immer wieder Schlacht- und Zerlegeunternehmen von Corona-Fällen betroffen sind und zeitweise ganz- oder teilweise schließen mussten.
Auch das Angebot nimmt wieder etwas zu, sodass zunächst von einem ausgeglichenen Markt auszugehen ist, wobei das Risiko von Preisrücksetzern nicht auszuschließen ist.
In Baden-Württemberg wirkten sich in der Krise die verschiedenen Qualitäts- und Regionalprogramme mit Mindestpreisregelungen stabilisierend auf die Schlachtschweineerlöse aus. In KW 03 lag z.B. der
Preis für Schlachtschweine Hkl. E in Baden-Württemberg mit 1,35 €/kg SG um 15 ct/kg SG über dem im Norden.
Mit der allgemeinen Anhebung des Preisniveaus ist dieser Vorteil wieder auf 4 ct/kg SG geschrumpft. Dem deutschen Schweinemarkt machen die Exportsperren im Folge von ASP weiter zu schaffen. Zwar sind inzwischen Thailand und Vietnam wieder geöffnet, diese nehmen jedoch nur marginale Mengen ab.
Vom Chinaexport profitiert derzeit hauptsächlich Spanien, wo die
Schweinepreise deshalb umgerechnet bei 1,90 €/kg SG liegen. Bio-Schlachtschweine (S-P) erlösten im Februar in Deutschland 3,72 €/kg SG (+9 ct/kg gg. Vj.).
Ferkel
Auch der
Ferkelmarkt war von November bis Januar massiv unter Druck, da Mastplätze nicht frei wurden und die Gewichte der Ferkel bis über 40 kg gingen.
Am Ferkelmarkt hat sich die
Marktsituation allerdings bereits zu Jahresbeginn gedreht. Ursachen sind zum einen das stark zurückgehende innerdeutsche Angebot und zum anderen rückläufige Importe niederländischer und dänischer Ferkel. Beide Länder profitieren von entsprechender Nachfrage nach Ferkeln aus Spanien und Polen.
Bei Ferkeln kumulieren das saisonal rückläufige Angebot, die seit Herbst zurückgegangene Besamungen und höheren Sauenschlachtungen als auch die geringeren Ferkelimporte aus Dänemark und den Niederlanden zu einem deutlich verringerten Angebot. Das kalte Wetter der letzten Wochen, aber auch die Erkenntnis, dass die Zeit billigster Ferkel vorbei ist, hat die Nachfrage in den letzten Wochen dagegen unterstützt.
Getrieben wird die Entwicklung auch von den deutlich stärkeren Preissteigerungen in Südeuropa (Spanien, Italien) und in Dänemark. Getrieben vom europäischen Umfeld haben Ferkel von ihrem Tiefststand von 23,10 € im Dezember bis in KW 12 wieder um fast 32 € auf 54,70 €/Ferkel zugelegt.
War die Stimmung der
Mäster bis Mitte Februar noch zurückhaltend, so hat sich mit dem rasanten Anstieg der Schweinepreise im März auch die Nachfrage nach Ferkeln sprunghaft erhöht. Gerade bei nicht direkt zugeordneten Ferkeln gab es z.T. mehrwöchige Lieferfristen.