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02.10.2016 | 06:42 | Rindermarkt 

Agrarmarkt aktuell: Saisonaler Tiefpunkt beim Rindfleischpreis überwunden

Schwäbisch Gmünd - Nachdem die Preise zu Jahresbeginn noch um 10 ct/kg über Vorjahresniveau lagen gingen die Preise 2016 saisonal deutlich stärker als 2015 zurück und lagen ab Mitte Februar unter Vorjahresniveau.

Rindermarkt 2016
(c) proplanta
Der Jungbullenmarkt hat sich seit dem saisonalen Tiefpunkt im Juli inzwischen wieder etwas erholt. Die Preise sind von unter 3,40 €/kg SG wieder auf über 3,60 € gestiegen.

Die Abgabebereitschaft der Mäster reagierte entsprechend, nachdem in der Ferienzeit nur knapp 2.700 Jungbullen in den meldepflichtigen Betrieben in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geschlachtet wurden, stieg die Schlachtzahl in KW 36 auf 3.300 Tiere an.

Offenbar hat sich in diesem Jahr die Nachfrage noch nicht im erwarteten Umfang belebt, so dass die Schlachter über unbefriedigende Erlöse klagen und in den beiden letzten Wochen versucht haben, die Preise zu drücken. In KW 38 wurde von den Schlachtereien in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für 2.995 Jungbullen im Durchschnitt 3,59 €/kg SG (E-P) bezahlt. Für die aktuelle Woche werden nochmals leicht schwächere Preise erwartet. Derzeit bewegen sich die Preise um ca. 15 Cent/kg SG unter dem Vorjahresniveau.

Ähnliche Entwicklungen waren auch in früheren Jahren zu beobachten. Saisonbedingt sind mit der Umstellung der Discounter weg vom schweinefleischbetonten Grillsortiment, hin zum rindfleischbetonten Wintersortiment weiter steigende Preise zu erwarten. Entsprechend ist in den nächsten Wochen von einem wieder anziehenden Preisniveau auszugehen.

Seit Jahresbeginn wurden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchschnittlich 2.963 Jungbullen geschlachtet und damit ca. 2 % weniger als im Vorjahr.

Bio-Jungbullen (E-P) kosteten im August deutschlandweit 4,47 €/kg SG und damit 12 Cent mehr als im August 2015.

Schlachtfärsen



Die Zahl der Färsenschlachtungen nahm seit Beginn des Jahres deutlich zu. Seit Jahresbeginn wurden in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchschnittlich 1.632 Färsen/Woche geschlachtet und damit gut 10 % mehr als im Vorjahr. Hauptgrund hierfür sind die geringen Milchpreise, die Milcherzeuger dazu brachten nicht mehr jede Färse als Kuh zu nutzen.

Aufgrund des größeren Angebotes sind die Preise für Schlachtfärsen 2016 deutlich eingebrochen. Insbesondere von März bis Mai fielen die Preise im Sog der saisonal niedrigen Jungbullenpreise ungewöhnlich stark, konnten sich zuletzt aber wieder etwas erholten.

In KW 38 lagen die Färsenpreise in Baden-Württemberg (E-P) bei 3,38 €/kg SG. Damit fehlen noch 12 ct/kg zum Vorjahr. Bio-Färsen (E-P) erlösten im August deutschlandweit 4,27 €/kg SG und damit 14 Cent mehr als im August 2015.

Schlachtkühe



Seit Jahresbeginn bewegen sich die Preise für Schlachtkühe im Meldegebiet Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zwischen 2,40 € und 2,60 €. Nachdem die Preise zu Jahresbeginn noch leicht über Vorjahresniveau lagen blieb aufgrund des umfangreichen Angebotes an Schlachtkühen der saisonübliche Preisanstieg von zum Teil über 50 ct/kg SG von März bis Juni aus, was zu einem relativ gleichbleibendem Preisniveau über den gesamten Sommer führte.

Die Schlachtzahlen bei Kühen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nahmen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 % zu. Insbesondere Mitte Februar bis Mitte April lagen diese deutlich höher als im Vorjahr, was das Ausbleiben des zu dieser Zeit üblichen Preisanstieges erklärt. Im Sommer nahm die Abgabebereitschaft der Milchviehhalter wieder etwas ab, die Schlachtzahlen lagen zur Jahresmitte nur noch leicht über dem Vorjahr.

Seit August/September steigen die Kuhschlachtungen wieder, da sich aufgrund der längeren Trockenheit zum Teil eine knappe Futterverfügbarkeit abzeichnet. Auch der Weideabtrieb und das anlaufende EU-Milchmengen-Reduktionsprogramm dürften in den nächsten Wochen zu einem höheren Angebot führen. In KW 38 lag die Zahl der geschlachteten Kühe mit 4.467 Tieren wieder deutlich über dem Jahresmittel.

Entsprechend gaben die Preise in den letzten Wochen nach. Von den Schlachtereien wurden in KW 38 im Schnitt 2,49 €/kg SG (E-P) bezahlt. Bio-Schlachtkühe (E-P) kosteten im August bundesweit 3,17 €/kg SG und damit 18 Cent weniger als vor einem Jahr.

Kälber



Der Markt für Schlachtkälber zeigt sich derzeit ruhig, die Preise sind aufgrund des auf den Markt abgestimmten Angebotes stabil. In der Preisfeststellung auftretende Preisschwankungen liegen an den unterschiedlichen Qualitäten der Kälber. So ziehen einzelne Partien Rose-Kälber in einzelnen Wochen die Preise in der amtlichen Preisfeststellung runter, obwohl die Preise für Milchkälber konstant bleiben.

Die Preise für Fleckviehbullenkälber blieben in den letzten Wochen stabil bei 5,10 bis 5,30 €/kg. Das knappe Angebot reicht gut für die zurückhaltende Nachfrage aus, so dass für die kommende Woche eher mit schwächeren Preisen gerechnet werden muss. Derzeit kosten Fleckvieh-Bullenkälber mit 5,16 €/kg LG etwas weniger als vor einem Jahr (5,32 €).

Die Nachfrage nach schwarzbunten Bullenkälbern ist weiter gering. Nach einer geringen Erholung der Preise zur Jahresmitte auf zeitweise knapp über 80 €/Tier sind die Preise mittlerweile wieder auf 60 € zurückgegangen. Es wird für die nächsten Wochen mit weiter schwachen Preisen gerechnet.
LEL Schwäbisch Gmünd
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