Eine unmittelbare Folge war, dass die amtliche Notierung für ein Kilogramm Päckchenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse am Mittwoch (2.6.) am unteren Ende um 16 Cent und am oberen Ende um 9 Cent auf die neue Spanne von 4,06 Euro bis 4,14 Euro angehoben wurde.
Nach Angaben des Verbandes der
Milcherzeuger Bayern (
VMB) entsprach der Aufschlag allerdings nicht ganz den Erwartungen, da man angesichts der aktuell hohen Rahmpreise mit mehr gerechnet habe. Bei Blockbutter setzte sich Anfang Juni der seit vier Wochen anhaltende moderate Preisanstieg fort.
Die Kemptener Notierung legte um 5 Cent auf 4,05 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg zu; damit hatte die lose Ware in etwa das Niveau der Päckchenbutter. Am globalen Markt hielt dagegen die Preisschwäche an. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) ging der
Butterpreis im Mittel aller gehandelten Kontrakte am Dienstag (1.6.) gegenüber der Versteigerung vor zwei Wochen um 5,4 % auf 4.690 $/t (3.844 Euro) zurück.
Die an der GDT vom neuseeländischen Molkereikonzern Fonterra verkaufte Butter lag damit erstmals seit längerem wieder unter dem Niveau der Kemptener Notierung. Bei Käse haben die Corona-Lockerungen in der Gastronomie Analysten zufolge eine anziehende Nachfrage des Foodservicebereiches zur Folge gehabt. Laut Kemptener Börse sind im Hartkäsesegment die Bestände recht niedrig.
Für Allgäuer Emmentaler aus
Rohmilch wurde der obere Notierungswert um 40 Cent auf 6,50 Euro/kg heraufgesetzt, während der untere Spannenwert mit 5,40 Euro/kg stabil blieb. Keine Bewegung gab es bei den Notierungen für Viereckhartkäse und die Schnittkäsesorten Gouda und Edamer. Der Schnittkäse sei vor allem im
LEH weiter gut gefragt, und im Export würden die Mengen durch das aufstrebende Tourismusgeschäft in Südeuropa größer, berichtete die Börse.
Gute Auftragslage für Magermilchpulver
Trotz des eher ruhigen Handelsumfangs tendierten die Preise am Milchpulvermarkt überwiegend fest. Nach Angaben der Kemptener Börse erlöste das Kilogramm
Magermilchpulver in Futtermittelqualität 3 Cent mehr als in der Vorwoche und ließ sich zwischen 2,53 Euro und 2,55 Euro verkaufen.
Die lebensmitteltaugliche Ware verzeichnete einen Preisanstieg zwischen 2 Cent und 4 Cent und wurde zwischen 2,60 Euro/kg und 2,70 Euro/kg gehandelt. Der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge wurden von den Herstellern vorwiegend bestehende Kontrakte bedient, wobei die Trocknungswerke auch im dritten und vierten Quartal bereits über eine gute Auftragslage verfügten.
Vom
Weltmarkt seien zuletzt wenige Nachfrageimpulse gekommen, was auch am gestiegenen Wert des Euro liegen dürfte. Die Zunahme der Corona-Infektionen in einigen asiatischen Ländern sorge zudem für Unsicherheiten am Markt. An der GDT gaben die Preise für Magermilchpulver im Durchschnitt aller Liefertermine und Qualitäten bei der jüngsten Auktion um 0,5 % auf 3.415 $/t (2.799 Euro) nach.
Molkenpulver gefragt
Bei Vollmilchpulver kam es der Kemptener Börse zufolge kaum zu neuen Verkaufsabschlüssen. Die Ware werde stetig zu stabilen Preisen zwischen 3,25 Euro/kg und 3,35 Euro/kg abgesetzt. Am Weltmarkt war bei der GDT-Versteigerung im Vergleich zu Mitte Mai eine leichte Preiskorrektur nach unten um 0,5 % auf 4.062 $/t (3.329 Euro) festzustellen.
Für Molkenpulver änderten sich die auf vergleichsweise hohem Niveau liegenden Preise in Deutschland nicht. Lediglich bei den Futtermittelqualitäten legte der untere Notierungswert um 1 Cent auf 1,02 Euro/kg zu. Die Nachfrage der Futtermittelindustrie halte an, berichtete die ZMB. Laut Kemptener Börse sind die Trocknungskapazitäten jedoch begrenzt, da sie mit der Magermilchpulverproduktion ausgelastet seien.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8196 Euro