(c) proplanta Wir verfügen heute über ein umfangreiches globales Wissen darüber, was getan werden muss und oft auch darüber, wie es getan werden kann, während es aber an der Umsetzung noch hapert. Und es gibt keine Einheitslösung für einen Sektor, von dem weltweit mehr als 1,7 Milliarden Menschen abhängen und der gut die Hälfte der globalen Landfläche nutzt, insbesondere in Gebieten, die für den Ackerbau nicht geeignet sind.
Wie die FAO am Donnerstag (28.9.) berichtete, waren sich die Teilnehmer der Konferenz, darunter 27 Minister beziehungsweise ranghohe Regierungsvertreter, darin einig, dass die Verringerung des CO2-Fußabdrucks eine zentrale Anforderung an den Sektor ist, die aber nur durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Ausschöpfung von Synergien erreicht werden kann. FAO-Generalsekretär Qu Dongyu appellierte an alle Staaten, jetzt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. „Wir sind gut darin, auf hoher Ebene darüber zu reden, aber nicht in der Lage, die Umstellung auf betrieblicher Ebene umzusetzen“, zitierte die FAO Harry Clark, leitender Wissenschaftler des neuseeländischen Forschungszentrums für Treibhausgase.
Nicht „alles grau malen“
Renata Bueno Miranda, Staatssekretärin für Innovation, nachhaltige Entwicklung und Bewässerung (SDI) im brasilianischen Landwirtschaftsministerium, warnte der FAO zufolge indes davor, die Wissenschaft zu nutzen, „um alles grau zu malen“. Sie wies auf die wichtige Rolle hin, die die Viehzucht dabei gespielt habe, ihr Land zum größten Nettoexporteur von Agrarprodukten zu machen.
Derweil stellte die niederländische Ministerin für Natur und Stickstoffpolitik, Christianne Van der Wal, fest, dass die Umstellung der Viehzucht auf Nachhaltigkeit auch eine Verringerung der Produktion erfordere. Uruguays Agrarminister Fernando Mattos räumte ein, dass eine Verringerung der Methanemissionen in Angriff genommen werden müsse. Entscheidend sei aber ein ganzheitlicher Ansatz. „Das Problem der Umwelt sind nicht die Kühe, sondern die Menschen“, zitierte die FAO Mattos.
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