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21.09.2016 | 10:25 | Agrarhandel 
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EU-Agrarmarktlage: Copa-Präsident sieht Licht am Horizont

Brüssel - Bei ihrem Treffen mit EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström betonten die Präsidenten von Copa und Cogeca die Bedeutung von Handel zur Verbesserung der kritischen Lage auf den EU-Agrarmärkten sowie die Notwendigkeit des Freihandelsabkommens mit Japan in den nächsten sechs Monaten.

EU Agrarmarkt
(c) proplanta
In Brüssel sagte Copa-Präsident Martin Merrild: „Wir sehen nun erste Zeichen einer Erholung auf den EU-Milch- und Schweinefleischmärkten, sie sind jedoch weiterhin labil und es wird dauern, bis die Landwirte ihr Verluste aus dieser historischen Krise ausgleichen können. Gründe für die Erholung liegen zum Teil in der zunehmenden Nachfrage aus China und die Kommission war bei der Suche nach neuen Exportmärkten erfolgreich. Zudem könnten die Freihandelsabkommen mit Japan, Mexiko und Indonesien dem EU-Markt erheblichen Nutzen bringen. Wir appellieren an die EU, das Freihandelsabkommen mit Japan in den nächsten sechs Monaten abzuschließen, insbesondere da es sich um unseren zweitgrößten Exportmarkt für Schweinefleisch handelt.“

„In den Freihandelsgesprächen mit den USA (TTIP) sehen wir auf beiden Seiten des Atlantiks sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Ich frage mich, warum es in der EU so viel Protest dagegen gibt, obwohl wir gar nicht wissen, was in einem potenziellen Abkommen enthalten wäre“, sagte er. „Für uns ist es wichtig, nichttarifäre Handelshemmnisse abzubauen, da unserer Meinung nach drei Viertel der Gewinne durch diese Maßnahme entstehen würden. Wir konnten nicht feststellen, dass diesbezüglich große Fortschritte gemacht worden sind. Die europäischen Milcherzeuger beispielsweise stehen großen Hindernissen gegenüber, wenn sie versuchen, „Grade-A“-Milchprodukte in die USA auszuführen. Die USA blocken diese Exporte de facto ab. Das gleiche gilt für unsere Obst- und Gemüseausfuhren“, fügte er hinzu.

Cogeca-Präsident Thomas Magnusson hob darüber hinaus die Bedeutung des Handels für landwirtschaftliche Genossenschaften hervor. „Wir haben hochwertige Erzeugnisse in der EU und Handel bietet Verbrauchern außerhalb der EU die Möglichkeit, davon zu profitieren. Die Lage auf den EU-Agrarmärkten war sehr schlecht und wurde durch Ungleichgewichte auf dem Markt noch verschlimmert, weshalb es für die Landwirte auch wichtig ist, starken Genossenschaften anzugehören, um neue Absatzmärkte für ihre Erzeugnisse zu finden und einen besseren Preis dafür zu erzielen“. Er warnte jedoch, Copa und Cogeca hätten ernsthafte Bedenken hinsichtlich eines potenziellen Freihandelsabkommens mit dem lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur, da die Risiken insbesondere auf die EU-Sektoren Rind- und Geflügelfleisch katastrophale Auswirkungen hätten. Die Kommissarin versprach, die Bedenken Copas und Cogecas zu berücksichtigen und erklärte, dass eine Prüfung der kumulativen Auswirkungen Ende Herbst präsentiert werden soll.
Pd
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 22.09.2016 09:59 Uhrzustimmen(54) widersprechen(58)
Ein kurzes, knackiges, ganz unmissverständliches Statement: HOMMAGE (u.a. von Copa/Cogeca!?) an alle deutschen/europäischen Bauern: „Haltet ihr sie dumm – wir halten sie arm!!!“ (OHNE Komma, nur mit PUNKT!) // Gegenfrage eines ehrlich gestrickten Ackerbäuerleins: Übt die Bauerndroge des alljährlich unverzichtbaren staatlichen Prämientropfes nicht bereits hinreichend Psychoterror auf alle Bauern aus!? Muss man diese nun auch noch in eine Tablettensucht hineinmanövrieren wollen um jedwede Widerspenstigkeit gänzlich brechen zu können!? - Ohne Beruhigungspille nicht mehr raus auf den Acker, rein in die Ställe!?
Bynni schrieb am 21.09.2016 15:57 Uhrzustimmen(53) widersprechen(50)
Man kann ja ansatzweise richtge Übelegungen erkennen, aber etwas mehr punkte statt kommas wären hilfrech. Gute Argumente zerstört man wenn sie schlecht vorgetragen werden. Hier höre ich nur Aufgeregtheit und Wut. Das Veständnis dafür setzt soviel voraus, was leider nicht mitgeteilt wird. Damit sind Personen wie auch Institutionen gemeint. Wenn ich also das gut finden soll, bitte ich um nachbesserung, evtl nach Einnahme einer Beruhigungstablette
agricola pro agricolas schrieb am 21.09.2016 12:21 Uhrzustimmen(46) widersprechen(39)
Eine „blumige“ Ansage, die WEN beeindrucken, WESSEN Blutdruck zunächst wieder absenken soll!? - Sehr schnell ist selbige allerdings als bloße Schwätzologie „erster Sahne“ enttarnt. DAS „Expertengremium“ schechthin scheint tatsächlich außerstande zu sein, etwaige AUFWÄRTSTRENDS über eine, wenn überhaupt, marginale Erholung der Erzeugerauszahlungspreise in deren Ursächlichkeit analysieren zu können. Realiter haben sich allein 7% der Milchviehbetriebe innerhalb der absoluten Gunstregion Schleswig-Holstein, welche sich als enorm struktur- und wettbewerbsstark auszeichnet, vielleicht nunmehr entspannt zurücklehnen dürfen, nachdem diese endlich Licht aus einem SCHWARZEN LOCH heraus erblicken konnten. Jene 7% alleine in den dortigen Regionen, die im letzten Jahr für immer ihre Stalltüren verriegelt haben. Mutet es nicht geradezu als verbale Perversion sondergleichen an, wenn man sich über die gesamte Durststrecke hinweg als schlechthin vollkommen handlungsunfähig wegbegleitende Protagonisten angesichts eines im Endeffekt überaus befremdlichen Strukturbruches innerhalb dieses landwirtschaftlichen Sektors auch noch selbstbeweihräuchernd auf die Schulter klopfen und einem leidgeprüften Gegenüber sich als Teil einer derartig aberwitzigen „Konsolidierungsstrategie“ jetzt präsentieren möchte. Welche fatalen WAHRNEHMUNGSSTÖRUNGEN muss man hier bescheinigen!? // Genau hierin aber ist die gundliegende Problematik von uns Bauern zu erkennen: Wie stellen für unser agrarindustrielles, filigran abgreifendes Umfeld eine gut und gerne jeweils beliebig austauschbare Einheitsmasse dar, die der Willkür einer regulativen Verbandspolitik unserer reaktionär narzisstischen Granden bislang vollkommen willenlos ausgesetzt war/ist, dazu verdammt, tatenlos dabei zuschauen zu müssen, wie erstere insbesondere die eigenen Pfründe NACHHALTIG zu sichern wissen. Am besten gedankenlos rund um die Uhr malochen bis das Bestattungsunternehmen kommt! - So sieht man die Sklaven der Neuzeit in deren Hamsterrädern in Turbogeschwindigkeiten auf ihren Höfen rackern. Ist doch herrlich, wenn man selbst dabei nur das Geldsäckel parat halten darf, damit dieses rasant, wie von Geisterhand, befüllt wird. Wie lange legitimiert man solche berufsständischen "Matadore" noch, die im eigentlichen gegenüber den Bauern in einer entsprechenden Für- und Vorsorgeverpflichtung stehen, diesen durchgängig nur Sand in die Augen streuen zu dürfen, um sie immer wieder erneut bei Laune halten zu können!? // Im eigentlichen stellt es eine Frechheit sondergleichen dar, Nord- und Südamerika mit unseren hochpreisigen Milch- und Fleischprodukten beglücken zu wollen, wo doch jenseits des Teiches sowie ebenda im asiatischen Raum selbst über hinreichend Ressourcen (Grasflächen!) verfügt wird. Ist es nicht weitaus billiger, direkt vor Ort zu produzieren!? Wie sonst sollen unsere Berufskollegen dort ihre Grasflächen sinnvoll verwerten!? Noch mehr dieser Flächen umbrechen, um mit grüner Gentechnik zu bestellen, die sodann schlussendlich den Europäischen Binnenmarkt flutet, damit unsere Kühe und Schweine mit Billigstfutter gemästet und eben die Erzeugnisse aus selbigen Massenproduktionen auf Ramschpreisniveau wiederum in haltlos übersättigte Märkte hineingepresst werden müssen!? Produktionsabläufe die dato in dieser Art und Weise keine Akzeptanz mehr in vielen Verbraucherköpfen finden, da unverzichtbar zukunftsfähige Nachhaltigkeitskonzepte so schwerlich auszugestalten und dementsprechend wenig überzeugend zu vermitteln sind: Das Ergebnis einer einfältig farblosen, stupiden weltweiten Nahrungsmittel-Kreislaufwirtschaft in einer Form, wo es grundlegend mittlerweile insbesondere an den unverzichtbaren Nachhaltigkeitskriterien absolut mangelt. - Wann endlich rafft man das!!!? - Wie brachte es unser Genie Einstein dereinst auf den Punkt: „Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt."
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