Die Inflationsrate sei auf 1,3 Prozent gestiegen, nach 1,2 Prozent im Monat zuvor, teilte die Statistikbehörde
Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit. Damit revidierte die Behörde eine erste Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach oben. Analysten hatten im
Schnitt eine Bestätigung der ersten Schätzung und damit eine unveränderte Rate von 1,2 Prozent erwartet.
Die
Energiepreise stiegen im Juni zwar noch überdurchschnittlich stark mit 1,7 Prozent im Jahresvergleich. Der Preisauftrieb hat sich hier aber im Vergleich zu den Vormonaten deutlich abgeschwächt. Die Preise von
Lebensmitteln, Alkohol und Tabak erhöhten sich um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch Dienstleistungen waren in diesem Umfang teurer. Die Preis für Industriegüter stiegen dagegen nur um 0,3 Prozent.
Ohne Energie sowie Lebens- und Genussmittel stiegen die
Verbraucherpreise um 1,1 Prozent. Hier wurde die erste Schätzung bestätigt. Im Vormonat war die um schwankungsanfällige Komponenten bereinigte Kerninflation nur um 0,8 Prozent gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Gesamtinflation von knapp zwei Prozent an. Weil das Ziel klar verfehlt wird und die Inflationserwartungen zuletzt auf Rekordtiefstände gefallen sind, zieht die EZB eine zusätzliche Lockerung ihrer bereits sehr expansiven Geldpolitik in Erwägung.