Die
Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vorjahr noch um 3,3 Prozent gestiegen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag berichtete. Im August hatte die Inflation 3,5 Prozent betragen. Das war für die Schweiz der höchste Stand seit fast drei Jahrzehnten.
Zum Vergleich: In Deutschland legten die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent zu. Das war die höchste Inflationsrate seit rund 70 Jahren.
Das Schweizer Bundesamt für Statistik führte die Entwicklung unter anderem darauf zurück, dass die Preise etwa für Treibstoffe und Heizöl gefallen seien. Auch im Vergleich zum Vormonat August gingen die Verbraucherpreise zurück. Der Index sank um 0,2 Prozent.
Die Schweiz gibt auch einen etwas anders berechneten «harmonisierten Verbraucherpreisindex» für eine bessere Vergleichbarkeit mit der
Teuerung in den europäischen Ländern an. Auch dieser Index sank im September im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Das entspricht einer Jahresteuerung von 3,2 Prozent.
Die Entwicklung verläuft in der Schweiz unter anderem deshalb anders, weil das
Preisniveau schon immer deutlich höher war. Durch protektionistische Maßnahmen sind etwa die
Nahrungsmittelpreise von der Entwicklung auf dem
Weltmarkt teils abgekoppelt. Zudem wird ein Großteil der Energie mit Wasser- und Atomkraft produziert.
Energiekomponenten wie Erdöl, Strom und Gas machen im Schweizer Warenkorb, anhand dessen die Inflation berechnet wird, nur fünf Prozent aus, deutlich weniger als in Deutschland.