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06.08.2021 | 16:27 | Riskante Manöver 

Landwirte bitten um Abstand zu Mähdreschern und Co.

Neubrandenburg - Die Ernte in Mecklenburg-Vorpommern ist in vollem Gange. Wenn Landwirte mit Mähdreschern, Überladewagen und Traktoren zum nächsten Feld unterwegs sind, um die Lebensmittel von morgen zu ernten, ist bei anderen Verkehrsteilnehmern Geduld und Abstand gefragt.

Ernteverkehr
Bitte um Abstand zu Mähdreschern und Co. - Landwirte warnen vor riskanten Manövern. (c) proplanta
„Im Vergleich sind die Erntefahrzeuge doch sehr langsam“, sagt Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes MV, und bittet um Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme.

„Zum Glück gibt es im Mähdrescher die Kamera nach hinten und große Spiegel“, beschreibt Fritz Dikhoff, Junglandwirt aus Gützkow. Denn im Moment erlebt er fast täglich gefährliche Situationen im Straßenverkehr. Dazu gehören vor allem riskante Überholmanöver, bei denen häufig die Breite und Geschwindigkeit der Erntefahrzeuge falsch eingeschätzt wird.

„Besonders brenzlig wird es dann, wenn Autofahrer sich dabei zwischen die Mähdrescher schieben und in der Mitte eines Konvois landen“, beschreibt Fritz Dikhoff. Vornehmlich bei Urlaubern, die derzeit zahlreich in der Region unterwegs sind, beobachte er solche Aktionen. „Auch wenn heute alle unter Zeitdruck stehen, wünsche ich mir sehr, dass sich die Autofahrer ein paar Minuten mehr nehmen und Abstand halten“, so der Landwirt.

Wenn der Mähdrescher bremse, könne der Autofahrer dahinter ohne angemessene Entfernung nur schwer rechtzeitig reagieren. „Und beim Abbiegen schert das Fahrzeug bis zu drei Meter aus“, fügt Fritz Dikhoff hinzu. Auch dabei brauche es genügend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, damit der Wechsel von Feld zu Feld gefahrlos und sicher erfolgen kann.

Auch die Polizeiinspektion Neubrandenburg schließt sich dem Appell des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern an. Der oft nur geringe Zeitverlust durch langsam fahrende Kraftfahrzeuge, insbesondere im Berufsverkehr, verleite nicht selten zu riskanten Überholmanövern an Engpässen oder unübersichtlichen Stellen, so die Erfahrung der Polizei.

„Das Risiko von zum Teil hohen Sach- oder gar Personenschäden steht zum Zeitgewinn weniger Minuten nie im Verhältnis!“, warnt Polizeioberkommissar Alexander Gombert. In der Regel werden durch landwirtschaftliche Fahrzeuge nur kurze Strecken von Feld zu Feld zurückgelegt. „Oder sie ermöglichen an geeigneten Stellen die Vorbeifahrt des nachfolgenden Verkehrs.“

Um Verständnis bitten die Landwirte und der Bauernverband auch alle Spaziergänger, Jogger, Radler und Reiter. „Bitte bleiben Sie auf den offiziellen Wegen und nutzen sie keine Fahrgassen im Acker“, appelliert Detlef Kurreck an die Voraussicht aller Verkehrsteilnehmer.

Auch auf Wirtschaftswegen wünsche er sich gegenseitige Rücksichtnahme. „Sie dienen vor allem dazu, mit Arbeitsgeräten auf Felder und Wiesen zu gelangen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sollten hier Vorrang haben“, so der Präsident des Bauernverbandes MV.

Derzeit bringen die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern Weizen und Raps ein. Da es für die Ernte trocken sein muss, fahren Mähdrescher und Traktoren oft auch in den späten Abendstunden und am Wochenende. „Wir bitten dafür um Verständnis“, so Detlef Kurreck. „Was hier geerntet wird, sind zum Beispiel die Brötchen von morgen.“
bv-mv
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