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14.05.2010 | 11:30 | Inflation 

Lebenshaltung: Nahrungsmittel bleiben Inflationsbremse

Oldenburg - Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im letzten Jahr nur um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2008).

Geldbündel
(c) Franz Pfluegl - fotolia.com
Das ist die geringste Steigerung seit 1999. Maßgeblichen Anteil an dieser für Verbraucher und Volkswirtschaft positiven Entwicklung hatten die günstigen Nahrungsmittelpreise. Sie verbilligten sich um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei vor allem Molkereiprodukte (- 8,7 Prozent) deutlich günstiger wurden. Der Verbraucherpreisindex als Maß für die Inflation verharrte gegenüber dem Vorjahr bei 107.

Die Preise für Nahrungsmittel erwiesen sich damit erneut als Inflationsbremse, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Und das zum Leidwesen der Landwirte, denn im Sog der billigen Nahrungsmittel haben sich die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise Existenz gefährdend entwickelt. Sie fielen 2009 im Durchschnitt um 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Index für landwirtschaftliche Erzeugerpreise fiel von 121 auf 103 Punkte.

Während die Landwirte für ihre Erzeugnisse immer weniger bekamen, blieben die Betriebsmittel, zum Beispiel Dünger, Futtermittel oder Energie, überproportional teuer. Der Index für landwirtschaftliche Betriebsmittel fiel nur leicht von 139 im Jahr 2008 auf 134 in 2009.

Mittlerweile ziehen die Verbraucherpreise wieder an. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen sie im Februar um 0,6 Prozent und im März sogar um 1,1 Prozent. Die Inflationsrate liegt damit erstmals seit Februar 2009 wieder über der 1-Prozent-Marke. Der Verbraucherpreisindex stieg von 107 auf 108.

Den größten Anteil an dieser Entwicklung haben die hohen Heizöl- und Kraftstoffpreise, die gegenüber dem Vorjahr um bis zu einem Drittel anzogen. Die Preise für Nahrungsmittel steigen dagegen nur ganz allmählich (0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) an. Teurer wurden binnen Jahresfrist Gemüse, Speisefette und -öle sowie Fisch, billiger wurden vor allem Molkereiprodukte und Zucker. Der Index für landwirtschaftliche Erzeugerpreise erholte sich leicht um zwei Punkte auf 105 Punkte (Februar 2010).

Während die Landwirte nach wie vor wenig für ihre Erzeugnisse erhalten, sind die Betriebsmittel weiterhin überproportional teuer. Der Index für landwirtschaftliche Betriebsmittel liegt mit 134 Punkten nach wie vor sehr hoch. Der Druck auf die Landwirte hält also an. (LWK-NS)
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