Schuld sei besonders der nasse und kalte Frühling: Oft sind die Wurzeln nicht tief genug heruntergewachsen, um später in Trockenphasen noch Wasser aufnehmen zu können. In der Folge verkümmere das Korn. Die Entwicklung ist drastischer als in den vergangenen Jahren und kann sicherlich Auswirkungen auf den Markt haben, fügte sie hinzu.
Angst vor knapp werdenden Lebensmitteln müsse aber niemand haben:
Es wird keine Versorgungsengpässe geben. 2009 sei ein besonders ertragsreiches Jahr gewesen, und die Lager sind noch immer voll.
Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner hatte in der vergangenen Woche von Ernteausfällen zwischen 20 und 30 Prozent gesprochen. Eine gut gewachsene
Getreideernte sei vielerorts regelrecht verbrannt. Auf die Backwarenpreise werde dies aber kaum durchschlagen, da der Anteil des Getreidepreises am Ladenpreis bei nur vier Prozent liege.
Von den Verbrauchern verlangt
Agrarministerin Aigner mehr Wertschätzung für Lebensmittel: Wer sehr viel Geld für Autos, Markenklamotten und Handys ausgibt, sollte auch bei Lebensmitteln mehr auf die Qualität achten.
Zudem kritisierte die Ministerin den Konkurrenzkampf unter den Lebensmittelhändlern und warnte vor einem Qualitätsverfall: Weil der Preisdruck in der Lebensmittelbranche weiter zunimmt, wird es auf Dauer schwieriger, im Billig-Segment ordentliche Produkte anzubieten.
Meine Sorge ist, dass der Konkurrenzkampf der großen Discounter irgendwann zulasten der Qualität und damit zulasten der Kunden geht. (dpa)