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15.02.2016 | 13:47 | Agrareinkommen 
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Lebensmittelhandel: Was kommt beim Landwirt an?

Bonn - Nur ein Viertel von jedem Euro, den Verbraucherinnen und Verbraucher für Lebensmittel ausgeben, bekommt der Landwirt.

Backwarenverkauf
Von jedem Euro, den die Verbraucher für Lebensmittel ausgeben, landet im Durchschnitt nur ein knappes Viertel - 23,3 Prozent - beim Landwirt. (c) proplanta
Am geringsten fällt der Anteil nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes bei Brot, Brötchen und Getreideerzeugnissen aus. Lediglich 4,8 Prozent der Ausgaben für Backwaren und ähnliches kann der Landwirt in seiner Betriebskasse verbuchen, bei einem Brötchen für 50 Cent sind es also weniger als 2,5 Cent. Rund 14 Prozent beträgt der Anteil der Landwirte an den Verkaufserlösen für Kartoffeln, einen höheren Anteil werden hier Direktvermarkter im Verkauf ab Hof oder über den Wochenmarkt erzielen. Sie müssen dafür aber einen höheren Arbeitsaufwand einkalkulieren.

Etwas höher fallen die Anteile der Landwirte an den Verkaufserlösen bei Nahrungsmitteln aus, wenn man auf die Produkte aus der Tierhaltung blickt. Bei Fleisch, Fleischerzeugnissen oder Wurstwaren sind das 24 Prozent, bei Eiern bekommt der Landwirt mit 39,6 Prozent etwa ein Drittel. Und bei der Milch sowie wie Milchprodukten sind es gut 40 Prozent. Über alle Produkte sind es gerade einmal 23,3 Prozent der Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel, die Landwirte erhalten. Nur jeder zehnte Euro von allen Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland, wurde 2014 noch für Nahrungsmittel, einschließlich alkoholischer Getränke, ausgegeben. Die Daten basieren aus Zahlen, die der Deutsche Bauernverband in seinem Situationsbericht zusammengetragen hat.
LPD
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agricola pro agricolas schrieb am 17.02.2016 12:09 Uhrzustimmen(59) widersprechen(90)
...Wenn dem im realen Wirtschaftsleben so wäre, dass annähernd 2,5 Cent pro 50-Cent-Brötchen auf dem Bauernkonto faktisch auch verbucht werden könnten, so sollte man hier noch um ein „Rechenmodell“, in Szene gesetzt wohl mehr als verdeckter PR-Gag für die Bauern von Europas größtem Agrarhändler in Mittlerfunktion mittels eines „Handout“ in Form eines Notizblockes, ergänzen, der damit förmlichst die eigene SPITZENPOSITION in einer exzellenten Leistungsfähigkeit als überaus vertrauenswürdiger Vermarktungspartner der Bauern wohl nachhaltigst anschaulich unterstreichen wollte. Der mittlerweile SDAX-notierte Konzern beeindruckte plakativ mittels dieser ausgehändigten Notizblöcke auf dem Einband u.a. hier im Original-Wortlaut: „7 Mrd. Menschen weltweit wollen mit Nahrung u. Energie versorgt werden. Jeder Landwirt trägt seinen Teil dazu bei. Ein Betrieb versorgt heute etwa 140 Menschen mit Lebensmitteln und damit 10 Mal so viel wie vor 60 Jahren. EIN HEKTAR WEIZENFELD LIEFERT MEHL FÜR 150.000 SEMMELN (in Worten: einhundertfünfzigtausend!) ...“ - Demnach müsste in einem ganz simplen Rechengang bei den obig zugrunde gelegten etwa 2,5 Cent pro Brötchen, die lt. Landvolk Pressedienst auf dem jeweiligen Bauernkonto ankommen, für JEDEN HEKTAR Weizen durchaus vorzeigbare 3.750,00 EURONEN verbucht werden können!? Wenn eine solche Erlössituation die bäuerliche Realität darstellte, so können wir schon morgen auf jedwede staatliche Alimentierung gänzlichst verzichten! WELCHER BERUFSKOLLEGE kann aber einen solchen Zahlungsfluß in der eigenen Bilanz realiter nachvollziehen dürfen!? Bei einem aktuellen Erzeugerpreisverfall nahe dem bald absoluten Bauern-Vernichtungsniveau driften hier zu Lasten der Bauern die geschönten Statistiken absolut auseinander. Irgendwo aber müssen die aufgezeigten MÖGLICHEN MARGEN, hier im Rechenbeispiel „WEIZEN“, jedoch in der Wertschöpfungskette hängen bleiben!!!? Bei den Bauern in der Vergangenheit, jetzt sowie kurz- bis mittelfristig in erfreulicheren Zukunftsperspektiven jedenfalls nicht!!! Ähnlich desaströs lässt sich die Rechenkonstellation im Braugerstenanbau für den Bauernstand abbilden: Der für diese Ingredienzien von Seiten der Malz- u. Brauindustrie dem schlichten Bäuerlein zugestandene Erlösanteil nähert sich zusehends der Nulllinie...!!! - etc. pp. // Aber man vermag immer noch schönrechnen zu können, legt in einem scheinheiligen Aktionismus Hilfsprogramme für die Bauern noch und nöcher auf, verbrennt damit irrwitzigerweise vollkommen schmerzbefreit Steuergelder, ohne überhaupt etwas an der eigentlichen BRANDURSACHE auf Seite der Bauern ändern zu wollen. Genau so albern muten daher analog die im Bayerischen Wochenblatt publizierten „schöngefärbten“ Einkommensstatistiken (Heft 5/Ausgabe 05.02.2016, Seite 60) an. Wie sieht die brutale Realität demgegenüber auch in Süddeutschlands Nachbarland, dem neben Bayern wirtschaftsstärksten Bundesland Baden-Württemberg aus!? Mit den starken Vermarktungspartnern der Bauern konnten auf den dortigen Bauernhöfen lediglich eine desaströse Eigenkapitalquote von sage und schreibe 100,00 EURONEN im letzten WJ ermittelt werden, so jedenfalls veröffentlicht. Kognitive Dissonanzen, die sich hier auftun, verursachen schon erhebliche Schmerzzustände bei uns Bauern. // Eine Quintessenz obiger Veröffentlichung ist demnach, dass man sich auch künftig zu Lasten der Bauern von Seiten übergeordneter verbands- und agrarpolitischer Instanzen in vornehmster Zurückhaltung üben wird; wobei jedoch der eine oder andere Bauer ganz eigenständig in der Lage ist, die durchgängig perfekt einstudierte BAUERNABZOCKE rechnerisch nachvollziehen zu können. - Wo bleiben nun also bei der aktuellen doch recht „dubios(!?)“ anmutenden Weizenpreisfindung ohne absehbare Bodenbildung am Weltmarkt durch eine fortwährend gewaltsam abgebildete Erzeugerpreisabwärtsspirale die gewaltigen Überschüsse pro angebautem Hektar Weizen (siehe Rechenexempel oben!) gemäß der seitens unseres vertrauensvoll leistungsstarken Vermarktungspartner in Mittlerfunktion vorgerechneten 3.750,00 EURONEN/Hektar Erlössituation tatsächlich hängen!? Ein GERECHTER QUOTALER ANTEIL landet auf dem jeweiligen Bauernkonto jedenfalls NICHT!!! Der Witz der Tages: Der Bauer - ein respektierter Vermarktungspartner auf Augenhöhe innerhalb der gesamten Agrarsparte! :-))) - Widerläufig werden hier agrarpolitisch dauerhaft einzig immer wieder Ablenkungsmanöver gefahren, die die Bauern gesellschaftlich nunmehr noch stärker (gewollt!?) ins gesellschaftliche Abseits drängen, in ein schlechtes öffentliches Licht als armselige Dauer-Jammerlappen rücken, schreien selbige doch vornehmlich stets nur nach noch mehr staatlicher Alimentierung. WIRKLICH!!!??? NEEEIN! - Die reiche Industrienation DEUTSCHLAND schafft ihre Bauern ab!!!(?)
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